Wenn bei den deutschen Premiummarken die Oberklasselimousinen abgelöst werden, kommt das immer einem Staatsakt nahe. Der jüngste Thronfolger stammt aus München und ist die sechste Generation des 7er BMW.

Und bei uns ist ein 730d, also der 3-Liter-Sechszylinder-Diesel mit 265 PS, gerade zum Testen vorgefahren. Was mir persönlich große Freude macht, ist, dass der Allrad xDrive mit von der Partie ist. Das ist im Winter natürlich feiner, als mit Heckantrieb unterwegs zu sein.

In unserem Testwagen findet man wirklich alles, was gut und teuer ist. Das Entree mit der dunkelbraunen Nappaledergarnitur im Innenraum und den Edelhölzern auf dem Armaturenbrett ist luxuriös. Die Haptik und die Verarbeitung tragen der Luxusklasse Rechnung. Genauso wie der Komfort - so muss das sein.

Dank des Allrads hat der 7er ein sehr gutmütiges Fahrverhalten, den bringt nichts aus der Ruhe. Aber der 7er ist keine Sänfte, sondern lässt sich sehr wendig bewegen. Beim Fahren merkt man nicht, dass man in einem mehr als fünf Meter langen Auto unterwegs ist.

Luxus pur. Das Interieur ist edel, die Materialien fein, die Verarbeitung wertig
Luxus pur. Das Interieur ist edel, die Materialien fein, die Verarbeitung wertig © (c) ©Oliver Wolf

Das mit den Motorenwerken im Namen kommt bei BMW nicht von ungefähr. Der Sechszylinder ist stark im Antritt und liefert mit 620 Newtonmetern üppiges Drehmoment, die Achtgangautomatik schaltet butterweich.

Das Platzangebot ist der Chefetage würdig, hinter mir mit meinen 1,96 Metern kann jemand noch gemütlich die Beine ausstrecken. Wer das nötige Kleingeld hat, bekommt mit dem 7er ein wirklich tolles Reiseauto.

Nur die Bedienlogik des iDrive erschließt sich mir nicht auf Anhieb, damit muss ich mich immer eine Weile beschäftigen. Zum Beispiel, wie man den Geschwindigkeitswarner deaktiviert. Ich bin einfach kein Computerfreak, vielleicht liegt es auch an mir.

Dafür habe ich mich sofort mit dem Head-up-Display angefreundet. Es ist gestochen scharf und wirklich eine feine Sache, weil man, um wichtige Informationen zu sehen, die Augen nicht von der Straße nehmen muss.

Luxusliner. Der 7er streckt sich auf eine Länge von mehr als fünf Metern
Luxusliner. Der 7er streckt sich auf eine Länge von mehr als fünf Metern © (c) ©Oliver Wolf

Da geht der 7er sogar noch einen Schritt weiter und liefert einen kreativen Zugang in dieser so konservativen Fahrzeugklasse: Ganz neu ist die Gestensteuerung, mit der man mit Handbewegungen zum Beispiel Telefonanrufe annehmen oder ablehnen sowie Sender wechseln kann. Probieren wir einmal, das Radio lauter zu machen, indem man mit dem Finger in der Luft einen Kreis zieht - klappt auf Anhieb.

Das ist schon wirklich raffiniert. Ob man das unbedingt braucht, ist aber eine andere Frage.