Natürlich ist es nicht leicht, eine neue Marke einzuführen. Schon gar nicht in Zeiten der automobilen Übersättigung. Insofern ist es dem PSA-Konzern noch höher anzurechnen, dass er genau dieses Kunststück mit DS geschafft hat. Die Franzosen haben die junge Nobeltochter, die den Namen der legendären Citroën DS trägt, aufleben lassen, aber nicht den üblichen Sportlicher-ist-besser-Weg beschritten. Die Marke bringt stattdessen eine Gangart zurück, die wir alle insgeheim schon lange vermisst haben: stilvollen Komfort.

Nehmen wir den neuen DS 3 Crossback als Beispiel. Von den grundsätzlichen Eckdaten her ein ­Mini-SUV wie aus dem Lehrbuch: mit 4,1 Metern kompakt dimensioniert, geräumig innen, mit sparsamen Drei- und Vier-Zylinder-Motoren und sinnvollerweise nur mit Frontantrieb zu haben – eine angetriebene Hinterachse würde in dieser Klasse nur für mehr Gewicht und höheren Verbrauch sorgen, den Wagen aber in keiner Weise besser machen. Der Unterschied ist jedoch, dass dieses Lehrbuch nicht schwarz-weiß, sondern bunt bebildert und mit einem fein abgesteppten Ledereinband daherkommt. Alles also einfach mit Stil!

Doch bevor jetzt jemand seine Stirn in Falten legt und glaubt, die bei DS hätten einfach nur ein bestehendes Modell neu eingekleidet: weit gefehlt! Wie ernst es die Franzosen nämlich mit ihrer neuen Marke meinen, zeigt sich schon bei ihrer Basis. Der DS 3 teilt sich die Plattform nicht mit dem Citroën C3 Aircross oder dem Opel Crossland X, sondern bekam gleich eine eigene, neu entwickelte untergeschoben. Ein enormer Aufwand, doch dadurch passen nicht nur die neuesten Triebwerke aus dem Konzernregal und auch die Acht-Gang-Wandlerautomatik unter die flache Motorhaube. Der DS 3 bietet somit ebenso alle Voraussetzungen, um demnächst als reine Elektroversion zu glänzen. Und deren Eckdaten klingen schon einmal mehr als vielversprechend: 136 PS und 260 Newtonmeter Drehmoment – das ist genug für lediglich 8,7 Sekunden für den Paradesprint von 0 auf 100 km/h.

Zugleich liegt die Reichweite nach dem strengen WLTP-Messverfahren bei 320 Kilometern – das ist mehr als ausreichend, zumal an Schnellladern 80 Prozent der Reichweite in nur 30 Minuten nachgetankt werden können. Die Akkus sind dabei an sich schon eine Erwähnung Wert: Sie fassen nämlich nicht einfach nur bis zu 50 Kilowattstunden. Sie sind in drei Pakete zu insgesamt 18 Modulen unterteilt, wodurch sie platzsparend am Unterboden zwischen den Achsen angebracht werden konnten. Und der „E-Tense“ genannte Strom-DS-3 ist erst der Anfang: Bis 2025 will die PSA-Tochter nämlich sechs neue Modelle auf den Markt bringen, die, wenn schon nicht vollelektrisch, dann zumindest teilweise elektrifiziert daherkommen, also mindestens über Hybrid-Antrieb verfügen.