Es mag durch den derzeitigen Boom vielleicht ein wenig so aussehen, aber das Elektroauto ist alles andere als eine Erfindung der Neuzeit. Und mehr noch: Genau genommen ist es sogar älter als der Verbrennungsmotor. Bereits 1881 kurvte der Franzose Gustave Trouvé mit seinem elektrisch angetriebenen Dreirad durch Paris, also ganze fünf Jahre bevor sein deutscher Kollege Carl Benz seinen Patent-Motorwagen zum Laufen brachte. 1899 erreichte der Strom-Rennwagen La Jamais Contente bereits 100 km/h und im Jahre 1900 konstruierte ein gewisser Ferdinand Porsche den Lohner-Porsche, einen Viersitzer mit Radnabenmotoren.

Ab 1911 übernahm dann der Benziner die Regentschaft, zu groß waren die Fortschritte auf dem Gebiet des Verbrennungsmotors und der mit ihm erzielbaren Reichweite. Vor allem aber wurde der Kraftstoff billiger und billiger – und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.

Heute sieht die Welt ganz anders aus. Abgasvorschriften werden immer schärfer, der Diesel hat in den letzten Monaten an Attraktivität eingebüßt und die Fortschritte bei der Elektromobilität kommen langsam in Schwung. Und trotzdem: Viele Stammtischweisheiten über das Elektroauto haben dennoch ihre Berechtigung. Natürlich muss man seine Fahrgewohnheiten umstellen und die Reichweiten sind im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor vorerst noch deutlich geringer. Ganz zu schweigen von der Problematik des Aufladens, wenn man weder einen Tiefgaragenstellplatz mit Steckdose noch ein eigenes Haus mit Solarpaneelen auf dem Dach hat.
Doch die Technik schreitet vo­ran, die Nachteile schrumpfen – und an den Vorteilen gab es sowieso nie etwas zu meckern: Für die meisten täglich zurückgelegten Wege reichen die Akkufüllungen locker aus, und wenn das Aufladen ein paar Stunden dauert, ist das nicht so tragisch, wenn der Wagen über Nacht so oder so nicht benutzt wird – zumal man mit dieser Art der Mobilität ganz nebenbei die „Spritkosten“ drastisch senkt.

Wer also nicht oft weite Strecken bewältigen muss (was die wenigsten von uns wirklich tun) und sich ernsthaft über die Anschaffung eines solchen Vehikels Gedanken macht, sollte nun weiterlesen. Das Angebot wird größer und größer, doch nicht alles, was den Buchstaben „E“ im Namen trägt, ist auch ein echtes Elektroauto. Wer mit einem reinen E-­Mobil die persönlichen Bedürfnisse nicht abdecken kann, hat auch unter Hybrid und Plug-in-­Hybrid-Modellen eine immer größere ­Auswahl.