So nah wie in dieser Woche kommen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in der Autoindustrie selten. Auf der einen Seite Skodas neuer Kodiaq, ein entscheidender Mosaikstein in der erfolgreichen SUV-Strategie des Unternehmens – auf der anderen die neue Zukunftsstrategie, die Vorstandschef Thomas Schäfer jetzt erstmals offen legte. Unaufgeregt, klar, sachlich, wie es sein Stil ist. Die wichtigsten Schlagwörter? Internationalisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung.

Der tschechische Automobilhersteller soll sich bis 2030 zu den fünf absatzstärksten Marken Europas entwickeln, sowie die Märkte Indien, Russland und Nordafrika als führende europäische Marke erobern. Der wichtigste Punkt, aber: Mit einem politischen und wirtschaftlichen Netzwerk und dem Volkswagen Konzern will man Tschechien zu einem europäischen Elektromobilitäts-Hub ausbauen (Batteriesysteme etc.), um einem Verlust von Arbeitsplätzen durch die weniger komplexe E-Mobilität (Fertigung, Struktur) entgegenzuwirken.

Bis 2030 sind übrigens drei weitere rein elektrische Modelle eingetaktet, die sich größenmäßig unterhalb des Enyaq einordnen werden.

Das überarbeitete Cockpit im Kodiaq
Das überarbeitete Cockpit im Kodiaq © ŠKODA AUTO

Zurück in die Gegenwart. Die Modellpflege für den neuen Kodiaq gestaltete sich schwierig. Das Auto wirkt selbst vier Jahre nach seinem ersten Auftritt zu perfekt, als dass man massiv eingreifen hätte müssen. Dem entsprechend beschränkte man sich auf die Detailarbeit.

Skoda hat sein großes SUV aufgefrischt
Skoda hat sein großes SUV aufgefrischt © ŠKODA AUTO

Gewissermaßen ein bisserl mehr fürs Bergdoktor-Gefühl: in Alu-Optik ausgeführte Einsätze an Front- und Heckschürze, eine neue Frontpartie, frisch geschnittene Frontscheinwerfer (LED-Technologie bzw. LED-Matrix), optionale ergonomische Sitze, nachhaltiges Interieur, sowie auf Wunsch ein Virtual Cockpit sowie eine Reihe neuer Assistenzsysteme.

Fahrerisch gibt es überhaupt nichts zu meckern, trotz der Größe bleibt der Kodiaq ungemein handlich. Top: TSI-Benziner mit 180 kW (245 PS), dazu vier weitere Motoren – zwei Benziner 150 PS/190 PS und zwei Diesel 150 PS/200 PS.

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