Die erste Überraschung erlebt man beim ersten Anblick: Der Dacia Spring ist wesentlich kleiner als er auf den Fotos wirkt - die Abmessungen: knappe 3,71 Meter Länge, 1,58 m (ohne Außenspiegel) ist er breit und 1,51 m (inklusive Dachreling) hoch. Die Konsequenz? Vorne sitzt man anständig, hinten fehlt es schon ein bisserl an Kopf- und Kniefreiheit.

Selbst der Preis ist dank der Elektro-Förderung kleiner als erwartet. 17.990 ohne Klima und Radio/Navi, knapp über 19.300 inklusive. Mit E-Förderung kommt man auf 12.990 bzw. unter 15.000 Euro - damit ist der Spring das günstigste E-Auto Europas.

Unter dem Blickwinkel ist der Spring auch zu betrachten. Klar, muss man sagen. Das Klein-SUV ist eigentlich eine Co-Produktion von Renault und einem chinesischen Hersteller und war ursprünglich ausschließlich für den chinesischen Markt gedacht. Der Zeitgeist (klein, elektrisch, günstig) brachte das Auto als Dacia aber nach Europa.

Mächtiger Auftritt, aber nur 3,71 m lang und 1,51 m hoch
Mächtiger Auftritt, aber nur 3,71 m lang und 1,51 m hoch © Christian Witt

Also, los geht's. Kein Startknopf, der Schlüssel wird noch gedreht, unter sphärischen, elektrotypischen Klängen gleitet man auf die ersten Meter. Ja, und es ist eine andere Welt. Während Dacia seine Modelle aufwertet (siehe Sandero), geht es hier noch recht ursprünglich zu. Nicht unsauber, aber sehr basic.

Das Display in der Mitte ist - süß - 3,5 Zoll groß, im Umfeld gibt's relevante Infos. Zum Glück findet man eine gute Smartphoneanbindung vor: Das optionale Multimedia-System Media Nav mit 7-Zoll-Touchscreen, Navigationssystem, DAB-Radio, Bluetooth sowie USB-Anschluss ist mit Apple CarPlay und Android Auto kompatibel. Man sollte es sich gönnen.

Das Cockpit und das mittige Display
Das Cockpit und das mittige Display © (c) JEAN-BRICE LEMAL0683664150jean

Das Fahrgefühl kommt einer kleinen Zeitreise gleich, Abrollgeräusche (vor allem bei höherem Tempo hörbar), Lenkung (indirekt), oder auch das Fahrwerk - aber um den Preis ist es diesen Kompromiss wert. Zum Glück mahnt die technische Auslegung zu einem kommoden Umgang mit dem kleinen Stromer.

Also: Gleiten, langsam fahren, Batterie sparen. Dazu passt der E-Motor (33 kW/44 PS), der kurz anzieht und sich später bei der maximalen Spitzengeschwindigkeit von 125 km/h einbremst. Der Spring ist in dem Format ein E-Auto für die Stadt, mit rund 230 km Reichweite (um die 200 sind realistisch) im Mix.

© Christian Witt

In der Stadt, wenn man immer schön sanft mit dem Verkehrsstrom mitschwimmt, wird man mehr Reichweite herausholen. Die Rekuperation ist übrigens voll automatisiert. Mittig befindet sich der Dreh-Fahrschalter, mit dem man auf die Fahrposition Drive kommt.

Die 27,4-kWh-Batterie kann unterschiedlich geladen werden: An der 220-Volt-Haushaltsteckdose (AC), über den Typ-2-Anschluss mit 3,7 kW an der Wallbox (AC) oder über den Gleichstrom-CCS-Stecker mit 30 kW an Schnellladestationen (DC).

Ladedauer? An der 30-kW-Gleichstrom-Ladestation weniger als eine  Stunde bis 80 Prozent der Batteriekapazität und weniger als eineinhalb Stunden für das Laden auf 100 Prozent. An der 2,3-kW Haushaltssteckdose weniger als 14 Stunden fürs Vollladen.

Unser Resümee: Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, der Dacia Spring zeigt, dass E-Mobilität kein Luxusgut sein muss. Und darum geht's.

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