Neulich in den Dolomiten. Wo sonst die Alpen glühen, taten dies beim Camp Jeep im italienischen San Martino di Castrozza die Zündkerzen der 700 Offroader, die mehr als 1500 Fans zum Markentreffen mitbrachten. Dafür sattelten sie ihre Jeeps in ganz Europa, in Afrika und sogar in Japan. Alle Modelle aus der fast 80 Jahre währenden Geschichte waren willkommen, vom urigen Willys bis zum aktuellen Wrangler.

Wie schon beim letztjährigen Event im steirischen Gaal, inszenierten die US-Boys auch bei der sechsten Auflage ein Wochenende mit Lagerfeuerromantik inklusive Livemusik, einem rollenden Museum, Riesenrad und dem Geruch von 250 Tonnen Holz in der Nase, die für das Camp verarbeitet wurden. Die Bäume knickten bei schweren Stürmen vergangenen Oktober ein, die die Wälder in den Dolomiten massiv zerzausten. Durch ebendiese führten die 4x4-Fans Offroadstrecken unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Wofür fährt man sonst schließlich einen Jeep, wenn man ihn nicht ins Gelände ausführt?

Die Kulisse der mächtigen Palagruppe nutzte Jeep auch dafür, den europäischen Fans zum ersten Mal den neuen Gladiator zu zeigen, der in der zweiten Hälfte 2020 nach Europa kommt. Eine Neuheit, die man am besten von hinten aufrollt: Denn es ist primär die Pritsche, die den Pick-up von seinem Plattformbruder Wrangler unterscheidet, weshalb der Stahlrahmen um 79 Zentimeter gestreckt wurde. Die Heckklappe der Ladefläche ist gedämpft und kann in drei Positionen arretiert werden. Die Pritsche ist beleuchtet, bietet eine Stromquelle und integrierte Zurrgurte.

In puncto Geländetauglichkeit hat Jeep die volle Musik aufgefahren: Die Allradsysteme Command- oder Rock-Trac (je nach Version), die Dana-44-Achsen, ein elektrisches Sperrdifferenzial an Vorder- und Hinterachse, ein Kriechübersetzung und eine mechanisches Sperrdifferenzial (Rubicon), den elektronisch entkoppelbaren Querstabilisator an der Vorderachse und 33- Zoll-Geländereifen. Ein hinterer Böschungswinkel von 43,6 Grad und ein vorderer von 26 Grad sowie die Bodenfreiheit von 28 Zentimetern lassen den Gladiator überall hinkommen. Die Wattiefe liegt bei 76 Zentimetern und der Pick-up kann bis zu 3,7 Tonnen an den Haken nehmen.

Wie beim Wrangler üblich, kann man die mit dem Lösen von vier Schrauben umklappen. Ein Werkzeugsatz mit den notwendigen Torx-Bits dafür und zum Entfernen der Türen ist in der serienmäßigen mit an Bord. Das Verdeck lässt sich teilweise oder vollständig öffnen, auch ein dreiteiliges Hardtop ist zu haben.

Vom Plattformspender hat sich der Gladiator auch das Interieur mit Armaturenbrett und Mittelkonsole abgeschaut. Letztere umfasst Schalthebel, Verteilergetriebe und Feststellbremse. Echte Schrauben am Schalthebel, an den Haltegriffen und am Bildschirmrahmen des Infotainment-Systems (das Display gibt es mit 7 und 8,4 Zoll) machen auf Urgestein. Der Startknopf ist wetterfest – man weiß ja nie.

Die Rücksitze können arretiert werden, damit man hinter den Rücklehnen Gegenstände transportieren kann. Oder sie lassen sich umlegen, um den Stauraum in der Kabine zu vergrößern. Ein optionaler abschließbarer Behälter bietet einen sicheren Stauraum, wenn Dach oder Türen entfernt sind.

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