Obwohl der Q7 im Zuge der Modellpflege gewachsen ist, hat Audi es geschafft, sein großes SUV scheinbar zu schrumpfen. Es ist ganz erstaunlich, um wie viel sich das mehr als fünf Meter lange SUV durch die Allradlenkung kleiner und wendiger anfühlt. Durch sein nachgeschärftes Design hat der große Ingolstädter in der Länge nämlich um elf auf 5063 Millimeter zugelegt. Gegen die Seitenneigung des Hünen wirft sich jetzt optional die aktive Wankstabilisierung tapfer ins Zeug.

Ebenfalls gegen Aufpreis geht die adaptive Luftfederung ans Werk, die für variable Bodenfreiheit sorgt – sollte man den Allrad tatsächlich einmal ins Gelände ausführen – und einen sonst mit Komfort vom Feinsten verwöhnt. Mit dem schärferen Exterieur der „S-Line“ kommt eine etwas straffere Version an Bord – aber das passt eigentlich nicht so recht zum Gesamtpaket.

Denn was die drei Motoren im Angebot eint, ist, dass sie Leisetreter sind. Und noch einiges mehr: Benziner (340 PS) wie Diesel (231/286 PS) haben sechs Zylinder, drei Liter Hubraum und bringen ein Mild-Hybrid-System mit. Wenn mN im Geschwindigkeitsfenster von 55 bis 160 km/h vom Gas geht, speist der Q7 die Energie, die bei der Verzögerung frei wird, in eine Lithium-Ionen-Batterie ein, rollt im Leerlauf oder segelt überhaupt bis zu 40 Sekunden lang mit abgedrehtem Motor dahin. Diese Kunststücke vollziehen sich mit trotz der ohnehin schon unerschütterlichen Ruhe mit gespenstisch anmutender Unauffälligkeit.

Optisch wird der Q7 dafür lauter: Das große SUV schließt sich bei der Optik seinem coupéhaften Kumpanen Q8 an und trägt jetzt sechs aufrecht stehende Lamellen im Kühlergrill. Lufteinlässe, Schweller, Scheinwerfer, die durchlaufende Chromleiste am Heck – bei allem haben die Designer zur Modellpflege ein bisschen dicker aufgetragen.

Er ist nach wie vor bestückt mit fünf oder sieben Sitzen. Abhängig von der Position der Fondlehnen bietet der Gepäckraum bei der fünfsitzigen Version zwischen 865 und 2050 Liter Volumen, die dritte Reihe lässt sich elektrisch versenken. Die Heckklappe öffnet und schließt serienmäßig elektrisch, optional auch per Gestensteuerung durch Fußbewegung.

Im neuen Cockpit sind zwei große Touchscreens integriert, die beim Klick auf die Schaltfläche sowohl eine haptische als auch eine akustische Rückmeldung geben, wie wir sie bereits aus dem A8 und dem Q8 kennen. Ausgeschaltet fügt sich das obere Display fast unsichtbar in die große schwarze Dekorfläche ein. Auf Wunsch gibt es Ausstattungen wie eine Vier-Zonen-Klimaautomatik, eine Servofunktion für geräuscharmes Schließen der Türen – die Liste ist in Wahrheit endlos.

Das upgedatete Navigationssystem „MMI Navigation plus“ bringt einen WLAN-Hotspot, eine Sprachsteuerung, den Amazon-Dienst Alexa und diverse andere Dienste. Neu ist auch, dass der Q7 mit Ampeln kommuniziert, die in immer mehr europäischen Städten das Sprechen lernen. Durch die Vernetzung mit der Infrastruktur empfängt das Auto über einen Server Informationen vom Ampel-Zentralrechner, so dass der Fahrer sein Tempo passend zur nächsten Grünphase wählen kann.

Bei den Fahrsystemen wurde ebenfalls aufgerüstet: Der adaptive Fahrassistent kombiniert jetzt die Funktionen des automatischen Abstandstempomaten sowie des Stau- und Spurführungshelferleins. In Zusammenarbeit mit dem Effizienzassistenten kann der Q7 damit vorausschauend beschleunigen und abbremsen. Ebenfalls neu ist der Notfallassistent: Für den Fall, dass der Fahrer keine Aktivität mehr zeigt, bringt er das Auto zum Stehen und leitet Schutz- und Rettungsmaßnahmen ein.

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