Sechs Generationen in mehr als 40 Jahren und über 15 Millionen Stück: Den Nachfolger für den 3er BMW zu machen, das dürfte bei den Bayern schon für die eine oder andere schlaflose Nacht gesorgt haben. Denn die Mittelklasse aus München ist das Herz der Marke und als solches zum Erfolg verdammt.

Und deshalb ist der 3er optisch auch ganz der 3er geblieben – frei nach dem Motto „Never change an winnig team“. Allerdings ist die Limousine im Vergleich zum Vorgängermodell um 85 auf 4709 Millimetern in der Länge gewachsen. 16 Millimeter setzen die Bayern in der Breite drauf (1827 mm) und in der Höhe einen (1442 mm), 41 Millimeter legt er beim Radstand (2851 mm) nach.

Das Gesamtgewicht fällt je nach Modellvariante und ausstattungsbereinigt um bis zu 55 Kilogramm niedriger aus als in der Vorgängergeneration – bestenfalls also 1450 Kilo. Die Verteilung liegt bei vorbildlichen 50:50. Der Kofferraum fasst 480 Liter und eine im Verhältnis 40:20:40 geteilte und umklappbare Fondsitzlehne gehört zur Serienausstattung.

So viel zu den Dimensionen, jetzt zum Design: Da hätten wir natürlich die berühmten Nieren, an die die serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfer (optional auch mit adaptivem Laserlicht) direkt anschließen. Der hintere Abschluss der Seitenfenstereinfassung mit der als Hofmeisterknick bekannten Linienführung ist erstmals in die C-Säule integriert. Horizontale Linien und flache, abgedunkelte LED-Leuchten lassen das Heck breiter wirken.

Aufgeräumt haben die Bayern im Cockpit: Die Bedieneinheiten sind auf wenige Funktionsfelder konzentriert. Im Zentrum der Instrumententafel bilden die Anzeigen und Bedientasten der Klimaanlage und die Luftausströmer eine Einheit. Zur Aktivierung der Lichtfunktionen dient ein Tastenfeld neben dem serienmäßigen Lederlenkrad. Der Start-/Stopp-Knopf ist nun im neugestalteten Bedienfeld auf der Mittelkonsole angeordnet, wo sich neben dem Schalthebel beziehungsweise Gangwahlschalter auch der Infotainment-Controller, die Tasten für die verschiedenen Fahrmodi und elektromechanische Parkbremse befinden.

Mit dem optionalen Infotainmentsystem „Live Cockpit Professional“ halten individualisierbare Anzeigen auf dem digitalen, 12,3 Zoll großen Instrumentenkombi und dem 10,25 Zoll großen Display Einzug. Für die Bedienung hat der Fahrer die Wahl zwischen der Touch-Funktion des Bildschirms, dem Controller, den Lenkradtasten, der Gesten- und der Sprachsteuerung. Und da kommt der neue persönlich Assistent ins Spiel, den man mit „Hey BMW“ anspricht (bei Daimler übrigens „Hey Mercedes“ …) und dem man einen eigenen Namen geben kann. Er kann viele Funktionen erklären („Wie funktioniert der Fernlichtassistent?“), informiert über den aktuellen Status („Ist der Ölstand in Ordnung?“) und hilft bei Fragen weiter („Welche Warnhinweise habe ich?“). Sprachlos, aber dafür größer als bisher fällt das Head-up-Display aus.

Zum Verkaufsstart der Limousine umfasst die Motorenpalette folgende fünf Triebwerke: zwei Vierzylinder-Benziner mit 184 PS im 320i und mit 258 PS im 330i sowie zwei Vierzylinder-Diesel mit 150 PS im 318d und 190 PS im 320d. Ein 265 PS starker Reihensechszylinder-Selbstzünder im 330d ist derzeit die Topvariante. Allrad ist vorläufig nur für den 320d zu haben.

Beim Standardfahrwerk und der optionalen Sportvariante kommen erstmals bei BMW hubabhängigen Dämpfer zum Einsatz. Auch ein adaptives Fahrwerk mit elektronisch geregelten Dämpfern ist im Programm. Wählt man die beiden aufpreispflichtigen Ausbaustufen, ist die variable Sportlenkung immer mit von der Partie und man kann ein Sperrdifferenzial dazu ordern.

Auf der anderen Seite des Unterhaltungsspektrums arbeitet eine ganze Armada von Assistenzsystemen: Zur Serienausstattung gehört die Auffahr- und Personenwarnung mit Notbremsfunktion, deren jüngste Ausführung auch auf erkannte Radfahrer hinweist. Optional werden unter anderem die Abstandstempomat mit Stop-and-Go-Funktion, Spurverlassens- und Spurwechsel-, Heckkollisions- und Querverkehrswarner angeboten.

Der „Driving Assistant Professional“ komplettiert die anderen Systeme durch den Lenk- und Spurführungsassistenten. Außerdem ist der Parkassistent erhältlich, der beim Ein- und beim Ausparken sowohl die Lenkaufgaben, als auch das Beschleunigen und Bremsen sowie die Gangwahl der Automatik übernimmt. Zum Funktionsumfang gehört außerdem der Rückfahrassistent, der das Fahrzeug beim Zurücksetzen auf einer Strecke von bis zu 50 Metern exakt auf dem zuvor vorwärts befahrenen Kurs hält.

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