Der große Wasserkühler an der Front erweckt den Eindruck, beim neu entwickelten Modularen Elektrikbaukasten (kurz MEB) handelt es sich um den weitgehend herkömmlichen Unterbau eines Automobils. Indes: Wirklich jedes Teil ist neu und speziell auf massentaugliche E-Mobilität ausgelegt. Statt Carbon wird ausschließlich Stahl verwendet, um Kosten zu sparen – und der Kühler in der Front dient allein dem Zweck, die Akkus thermisch fit zu halten.

Diese sitzen gleichmäßig verteilt im Unterboden und durch den Wegfall des Kardantunnels ergibt sich somit das Platzangebot des Golf auf deutlich weniger Grundfläche. Gewichtsverhältnis? Liegt bei ausgeglichenen 50:50, wobei es als Palastrevolution anzusehen ist, dass der Antrieb, ein E-Motor mit 150 Kilowatt, nicht mehr unter der vorderen Haube sitzt, sondern hinten und so wie beim Käfer die Hinterräder antriebt. Und die Reichweite? Die größte der geplanten Batterievarianten mit 65 kWh soll für mehr als 500 Kilometer Saft liefern.

Der Baukasten kann mit fünf unterschiedlichen Radständen bestückt werden und Allradler bekommen einen zusätzlichen Motor für die Vorderachse, was natürlich eine große Modellvielfalt ermöglicht: Geplant sind Fahrzeuge in den Größen von Golf, Tiguan, Passat und einem Kleinbus, wobei hier gerne vom Bulli gesprochen wird. Wir können also von einem schicken Retro-Design im Stile der 1950er ausgehen. Insgesamt sollen so 27 verschiedene Modelle entstehen, die möglichst fair auf die einzelnen fünf Konzernmarken, von Audi bis Skoda, aufgeteilt werden.

In zwei Jahren rollen die ersten MEB-basierten Volkswagen zu den Händlern. Und wer jetzt schon Lust bekommen hat: Vorbestellungen werden bereits 2019 angenommen. Zu Preisen auf dem Niveau vergleichbarer Dieselfahrzeuge.

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