Zum ersten Mal hatte die Öffentlichkeit die neue Präsidentenlimousine im Mai dieses Jahres zu sehen bekommen. Bei der feierlichen Zeremonie zur Amtseinführung war der 6,6 Meter lange Wagen der Eyecatcher, als Wladimir Putin damit vor dem Kreml vorfuhr. In den letzten drei Jahrzehnten hatten die jeweiligen russischen Machthaber ausschließlich auf gepanzerte Mercedes gesetzt.

Der Aurus Senat genannte schwarze Koloss zog jetzt auch die Blicke beim Gipfeltreffen in Helsinki auf sich. Der 6,5-Tonner ist das Gegenstück von Donald Trumps Monster-Cadillac, genannt "The Beast“, und ist wie der Dienstwagen des US-Präsidenten mit der neuesten Sicherheitstechnik bestückt. Unter der mächtigen Front, die etwas an Rolls-Royce erinnert, werkt ein 600 PS starker 4,4-Liter-V8, der von einem 112-PS-Elektromotor unterstützt wird. Bei der Entwicklung des Kraftwerks sollen übrigens Porsche und Bosch die Finger im Spiel gehabt haben. Im herrschaftlichen, ganz in Leder gehaltenen Innenraum können es sich Putin und seine Gäste auf einer Sitzgruppe mit je vier Einzelplätzen gemütlich machen.

© APA/AFP/JONATHAN NACKSTRAND (JONATHAN NACKSTRAND)

Die neue Staatskarosse ist das erste Exemplar und zugleich Imageträger der kommenden russischen Luxusmarke Aurus, die seit 2012 unter der Federführung des Moskauer Automobilinstituts Nami im Aufbau ist und künftig auch am freien Markt angeboten wird. Das staatliche Kortezh-Projekt sieht die Schaffung einer Fahrzeugfamilie vor, vorerst mit einer traditionellen Limousine, einem SUV namens ,,Komendant“ und einem Minivan. Bis dato soll Russland mehr als 250 Millionen in das Projekt investiert haben.

Die ersten Aurus-Modelle sollen schon 2019 zu kaufen sein, zu Preisen ab 100.000 Euro. Gefertigt werden die Fahrzeuge beim russischen Automobilbauer Sollers, der auch den russischen Geländewagen UAZ baut und Fahrzeuge der Marken Ford oder Mazda montiert.

Mehr zum Thema