Wenn ein neuer Aston Martin seine Weltpremiere feiert, dann sorgt das üblicherweise für große Augen. Selbst – oder gerade dann – wenn es sich um ein Einzelstück handelt. Doch so groß wie bei der jüngsten Premiere waren die Augen wohl selten. Wenn auch aus anderen Gründen. Beim Festival of Speed in Goodwood hat die Traditionschmiede nämlich einen Cygnet präsentiert – mit 4,7 Liter V8 aus dem Vantage S mit 435 PS unter der Haube.

Rückblende ins Jahr 2011: Der Cygnet war der erste und bisher einzige Kleinstwagen von Aston Martin, der technisch auf dem Toyota IQ basierte aber bis unter die Dachkante mit feinsten Materialien ausstaffiert war. Die Idee dahinter war, Besitzern eines Sportwagens der Marke für Großstädte wie London einen adäquaten Cityfloh anbieten zu können – und ganz nebenbei den Flottenverbrauch zu senken. Aber der Cygnet währte mangels Nachfrage nur kurz: ziemlich genau zwei Jahre und 593 Exemplare lang. Eines davon hat Aston Martins Spezialabteilung, die den betuchten Kunden jeden Wunsch von den Augen abliest, in einen Cygnet V8 verwandelt.

Da hieß es jeden Millimeter des 3,7 Meter kurzen Stadtflohs zu nutzen, um den Achtzylinder samt Getriebe unter das Blech zu transplantieren. Und weil es in so einer winzigen Dose in Wahrheit furchteinflößend sein muss, wenn 435 PS auf 2,02 Meter Radstand und Heckantrieb treffen, haben die Techniker die Karosserie über einen Überrollkäfig gestülpt.

Ein extrem kerniger Spruch aus den Doppelendrohren kündet davon, dass es sich hier nicht um einen 08/15-Cygnet handelt. Und wem das als Indiz nicht genügt, den macht der Blick auf die ausgestellten Rädhäuser für die verbreiterte Spur, die 19-Zöller und die nachgeschärften Bremsen sicher. Die trägt er nicht zum Spaß: Mit einem Gewicht von nur 1375 Kilogramm sprintet der Kraftzwerg in rund 4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und der Topspeed endet erst jenseits der 260 Stundenkilometer. Fast schon beruhigend, dass es von diesem Cygnet nur ein Exemplar gibt …

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