70 und kein bisschen leise: Porsche hat sich zum 70. Geburtstag der Marke die Studie eines Sportwagens geschenkt, aber noch nicht entschieden, ob sie den Speedster in Serie bringen wollen. Aber wir gehen einmal davon aus, dass sich die Zuffenhausener nur kurz zieren werden: Immerhin wird der jetzt aktuelle 911er nächstes Jahr abgelöst und der puristische Speedster traditionell der letzte Tusch jeder Baureihe.

Zu den charakteristischen Details des 911 Speedster Concept zählen jedenfalls der verkürzte Scheibenrahmen mit abgesenktem Windlauf und entsprechend verkleinerten Seitenscheiben, die dem Showcar ein gedrungenes Profil geben. Hinter den Vordersitzen befindet sich eine Heckabdeckung aus Kohlefaser, die die Überrollschutz-Struktur unter einer Doppelhutze versteckt, wie sie seit dem 911 Speedster von 1988 Tradition ist. Zwischen den Höckern sitzt ein Windschott aus Plexiglas.

Ganz dem historischen Original verpflichtet, besitzt auch der 911 Speedster Concept anstelle eines Verdecks ein leichtes Tonneau-Cover. Es schützt den Innenraum des parkenden Fahrzeugs vor Regen und wird mit acht sogenannten Tenax-Knöpfen befestigt. Nur darf der Regen halt nicht plötzlich kommen, sonst wird das hellbraune Leder patschnass. Auf Infotainment wird ebenso verzichtet wie auf ein Verdeck.

Kotflügel, Fronthaube und Heckabdeckung bestehen aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff und sind in den klassischen Farbtönen Silber und Weiß lackiert, die die frühen Rennwagen von Porsche zitieren. Ebenso wie der mittig in der Fronthaube platzierte Tankverschluss im Stil der 1950er-Jahre, die Außenspiegel in klassischer „Talbot“-Form bis hin zur speziellen Ausführung der Hauptscheinwerfer. Mit klaren und mattierten Flächen deuten ihre Abdeckungen ein Kreuz an und erinnern so an die Zeit, als Scheinwerfer im Motorsport zum Schutz gegen Steinschläge und splitterndes Glas abgeklebt wurden.

Unter der Karosserie stecken die feinsten Teile, die Zuffenhausen zu vieten hat: Das Fahrwerk entstammt prinzipiell dem 911 GT3, die Kleeblätter der imposanten 21-Zoll-Felgen im Fuchs-Design sind hochglanzpoliert und erstmals mit einem Zentralverschluss versehen. Die Auspuffanlage mit Titan-Endrohren und den Antriebsstrang inklusive manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe steuern die GT-Entwickler bei. Und das Beste zum Schluss: Der Sechszylinder-Boxermotor leistet mehr als 500 PS und erreicht Drehzahlen von bis zu 9000 Touren – also genau so wie beim gerade erst präsentierten (und bereits ausverkauften) GT3 RS.

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