Bei Audi hatte man es schon lustiger, nicht bloß wegen der ständigen Reibungsverluste im Dieselskandal. Zwar laufen die Geschäfte ordentlich, doch jene der Konkurrenz laufen besser. Der Druck ist groß, hält man schließlich daran fest, die weltweite Nummer eins unter den Premium-Marken werden zu wollen. An Mercedes und BMW vorbeizuziehen, ist ein ambitioniertes Ziel, da muss jetzt jedes neue Modell sitzen. So sind im Moment alle Augen auf den neuen A6 gerichtet, der zeigen muss, wo es künftig in der Oberklasse langgeht. Und er tut es mit großer Überzeugung.

Auf den ersten Kilometern hinterließ die Limousine, die an der Fünf-Meter-Marke kratzt (4,94), jedenfalls einen bestechenden Eindruck. Der A6 empfängt die Passagiere mit einem großzügigen luftigen Raumangebot, speziell im Fond. Das digital animierte Cockpit, aber auch die Bedienbarkeit erinnern an den A8: Wie im Flaggschiff gibt es zwei Touchscreens in der Mittelkonsole und kaum noch Tasten. In Sachen Haptik ist Audi Benchmark, alles wirkt edel, geschmackvoll und zeitlos. Der Kofferraum fasst unverändert 530 Liter.

Alle Motoren - von 204 bis 340 PS - bedienen sich der Mild-Hybrid-Technologie. Bei den V6-Aggregaten nutzt sie ein 48-Volt-Hauptbordnetz, bei den Vierzylindern arbeitet sie auf 12-Volt-Basis. In beiden Fällen kooperiert ein Riemen-Startergenerator mit einer Lithium-Ionen-Batterie. So kann die voll vernetzte Business-Limousine zwischen 55 und 160 km/h „segeln“, die Start-Stopp-Funktion setzt bis 22 km/h ein.

Ein Hit: Die Allradlenkung, die den A6 agil wie einen Sportwagen macht. Es gibt 38 Assistenzsysteme, beim Fahrwerks-Set-up stehen vier Varianten zur Wahl. Es beeindruckt, wie geschmeidig und leise der Audi abrollt. Vom Schaltgetriebe hat sich der A6 verabschiedet, nicht unbedingt ein Fehler.

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