Von einem der liebsten Details der Porsche-Techniker am neuen Cayenne Turbo bekommt man als Fahrer gar nichts mit. Man muss schon hinter dem SUV hinterherfahren, um dem Dachspoiler bei der Arbeit zuzuschauen. Je nach Fahrsituation nimmt er ab 160 km/h eine von fünf Positionen ein – sorgt für Anpressdruck, bessere Aerodynamik oder wirkt als Luftbremse.

Jemandem hinterherfahren, das tut man in einem Cayenne selten. Man muss ohne Umschweife sagen, dass die dritte Generation des großen SUV aus Zuffenhausen einen Grad an Perfektion erreicht hat, der einem bis ins Mark fährt. Von den 84 einzeln ansteuerbaren Leuchtdioden in den Hauptscheinwerfern bis zu eingangs erwähntem Spoiler.

Knapp zwei Tonnen Gewicht? – Niemals!, möchte man in Bewegung meinen. Dirigiert wird das Konzert der dafür verantwortlichen technischen Leckerbissen wie Hinterachslenkung, Dreikammer-Luftfederung, elektrischer Wankausgleich von der „4D Chassis Control“. Es ist quasi jener Teil des elektronischen Gehirns des Cayenne, der den Spagat zwischen Sport und Komfort koordiniert. Und offroad, da schlägt sich der Allradler auch noch wacker durchs Gelände.

Mit Sport-Chrono-Paket sind es nicht mehr als 3,9 Sekunden, die sich das SUV als Turbo mit doppelt aufgeladenem V8 und 550 PS Zeit lässt. Mangel an Souveränität kann man auch den darunter rangierenden V6 (340/440 PS) nicht attestieren.

Die in Österreich steuertechnisch hochinteressanten Plug-in-Hybrid-Varianten werden nachgereicht, da darf man sich wohl am Angebot des Panamera orientieren. Ja, und ein Diesel kommt auch – wann und welcher, darüber herrscht noch eisiges Schweigen. Karin Riess