Es seien die vorherschenden Wünsche der bestehenden Kunden gewesen, heißt es bei Mini. Mehr Alltagstauglichkeit, mehr Praxisnutzen – kurzum, mehr Platz. Weshalb sich die zweite Generation des Countryman, die nicht mehr in Graz, sondern in den Niederlanden gebaut wird, jetzt auf eine Kompaktklassenlänge von 4,3 Metern erstreckt.

Er übertrifft seinen Vorgänger damit um ganze 20 Zentimeter, wovon ein Plus von 7,5 dem Radstand zugute kommt. Das macht ihn zum größten Mini aller Zeiten. Bisher.

Entsprechend üppiger ist auch die Platzausbeute für die bis zu fünf Passagiere. Und deren Gepäck: Das Kofferraumvolumen ist im Vergleich zum Vorgänger um 100 Liter auf 450 Liter gewachsen und kann bei Bedarf auf 1390 (plus 220 Liter) Liter erweitert werden. Auch im Praxiskapitel hat der Countryman zugelegt: Die umklappbare Fondsitzlehne ist im Verhältnis 40:20:40 teilbar und die hinteren Sitzplätze lassen sich um bis zu 13 Zentimeter in Längsrichtung verschieben. Erstmals gibt es für einen Mini auch eine elektrische Heckklappenbetätigung.

Nachgeholt hat der Countryman auch bei den Assistenzsystemen: Die serienmäßige Auffahrwarnung mit Bremsfunktion kann um aktive Geschwindigkeitsregelung, Personenwarnung mit Anbremsfunktion, Fernlichtassistent und Verkehrszeichenerkennung ergänzt werden. Zur Auswahl stehen außerdem eine Einparkhilfe, die Rückfahrkamera, der Parkassistent sowie ein Head-up-Display.

Seine schrullig britischen Wurzeln beschwört das SUV mit der „Picnic Bench“. Eine aus dem Laderaum herausklappbare flexible Auflagefläche, auf der zwei Personen Platz finden und dann zum Beispiel gemütlich sitzen und jausnen können. Oder mit dem „Country Timer“, der mit einer lustigen Grafik die Offroad gefahrenen Kilometer im Bildschirm im traditionellen Bullauge in der Mitte des Armaturenbretts illustriert. Das Display gibt es jetzt übrigens erstmals in der Ausführung als Touchscreen. Eine ganze Klasse hat der Mini bei der Wertigkeit des Interieurs zugelegt.

Aber viel mehr ist vom ursprünglichen, quirligen Spirit der ersten Minis unter BMW-Ägide nicht geblieben: Denn die Plattform teilt sich der Countryman mit den frontgetriebenen Bayern (die 2er-Vans und dem X1), aus denen auch die Motoren (Benziner 136/192 PS, Diesel 150/190 PS) stammen. Der Techniktransfer ist natürlich nichts Schlechtes, aber zusammen mit dem Wachstumsschub ist der Countryman jetzt eigentlich schon zu erwachsen, um ein Mini zu sein.

Alle Triebwerke sind mit Allrad kombinierbar, alternativ zum serienmäßigen 6-Gang-Handschaltgetriebe wird für den Cooper ein 6-Gang-Automatik angeboten. Automatisierte acht Gänge gibt es für den Cooper S, den Cooper D und serienmäßig sogar für den SD. Und es wird einen Plug-in-Hybrid geben: Der 88 PS starke Elektromotor leitet seine Kraft über ein Eingang-Getriebe an die Hinterachse, während ein Dreizylinder-Ottomotor, der 136 PS leistet, die Vorderräder antreibt (Systemleistung 224 PS). Was folgerichtig Allradantrieb ergibt. Rein elektrisches Fahren ist mit einer Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h möglich und bis zu 40 Kilometer weit möglich.