Nicht umsonst munkelte man, Designer Jan Wilsgaard wäre wohl das Tonmodell auf den Boden gefallen. Nicht ohne Grund wurde der ausführende Karosseriebauer Bertone, dessen Schriftzug auf dem Hünen prangt, nicht müde zu betonen, zum Äußeren nur einige Detaillösungen beigetragen zu haben.

Vielmehr hatte der Haus-und-Hof-Gestalter der Schweden gar kein Tonmodell angefertigt, sondern einen Volvo 164 zum Turiner Designer Sergio Coggiola geschickt, der aus dem Viertürer ein zweitüriges Coupé zimmerte. Das Dach wurde zudem mit Vinyl verkleidet und die breite C-Säule mit drei Kronen, dem schwedischen Nationalsymbol, geschmückt – passend zum Codenamen des Prototypen: „Tre Kronor“. In die Serie schaffte es immerhin eine.

Volle Breitseite: Man beachte die flache Dachlinie auf der wuchtigen Karosserie
Volle Breitseite: Man beachte die flache Dachlinie auf der wuchtigen Karosserie © VOLVO

Als der Volvo 262 C 1976 auf den Markt kam, sorgte seine Dachlinie, so flach, als hätte man mit der Flex einfach ein paar Zentimeter Dachholm rausgeschnitten, anfangs für viel Kopfschütteln - und Kopfanhauen. Im Vergleich zum Limousinen-Schwestermodell 264 war das Dach tatsächlich um 60 Millimeter abgesenkt. Was vielleicht den Köpfen der Passagiere, nicht aber dem Erfolg des exotischen Coupés im Wege stand.

Die einzelnen Bauteile des Topmodells wurden in Schweden produziert und nach Turin geschickt - diesmal an die Adresse von Bertone -, wo die Karosserien modifiziert, lackiert und schließlich montiert wurden. Ein kleines Emblem am unteren Ende der A-Säule kündete vom Produzenten.

Volle Hütte: Der 262 C war königlich ausgestattet
Volle Hütte: Der 262 C war königlich ausgestattet © VOLVO

In den ersten beiden Jahren wurde der Charakterdarsteller nur in Silber mit schwarzem Vinyldach geliefert, aber mit Fokus auf die Üppiges gewohnten USA gab es praktisch keine Aufpreisliste: Klima, Tempomat, elektrische Fensterheber, Servolenkung - alles gab's serienmäßig, dazu einen 2,7 Liter großen V6 (ab 1980 mit einem Zehntel Hubraum mehr).

Wohin das Auge auch reichte, waren die Oberflächen entweder mit Holzfurnier oder Leder bezogen - und zwar nicht nur die Sitze, sondern auch Kopfstützen, Türverkleidungen und selbst die Haltegriffe über den Türen. Umso glücklicher kann sich schätzen, wer heute eines von 6622 gebauten Coupés sein Eigen nennt.

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