Zwischen dem Busy Bee und dem Ace Café brummte es im London der frühen 1960er-Jahre wie in einem Bienenstock. Denn dort schwangen sich die Rocker bevorzugt in die Sättel ihrer modifizierten Motorräder, die schnell den Spitznamen „Café Racer“ aufgegabelt hatten. Die Polizisten hatten ihre liebe Not damit, der apokalyptischen Reiter Herr zu werden. Aber mit dem Daimler SP250 bekamen sie endlich Verstärkung von einem Spezialisten für Verfolgungsjagden.

Dabei hatte er ein paar Zündaussetzer bei seinem Start ins Autoleben: Bei seiner Premiere auf der New York Autoshow 1959 wurde das damals noch Dart heißende Cabrio zwar nur inoffiziell, aber doch zum hässlichsten Fahrzeug der Messe gewählt. Und Dodge ließ Daimler ausrichten, dass sie Rechte an seinem Namen besaß. Also mussten die Briten auf den internen Projektcode SP250 zurückgreifen.

Unter diesem Kürzel avancierte der Sonderling dann aber zum Raserschreck: Eigentlich hatte Cheftechniker Edward Turner den V8 mit ungewöhnlich geringem Hubraum von 2547 Kubikzentimetern für eine Limousine entworfen, aber schließlich landete er in einem Roadster mit federleichter Fiberglaskarosserie, der 140 PS an die Hinterräder schickte und das Cabrio mit den kecken Heckflossen auf knapp 200 km/h katapultierte. Eindeutig schneller, als die Polizei erlaubt.

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