Ganz egal, wie sehr das Regime den Eisernen Vorhang auch über Mladá Boleslav zuzog - wahren Sportsgeist kann man nicht einsperren. Schon gar nicht, wenn er in so genialen Technikern schlummert wie jenen aus der Rennabteilung von Skoda. Die Nachbarn bei Tatra bastelten eifrig an Lkws für den Einsatz bei der Paris-Dakar-Rallye. Da konnte man nicht tatenlos zusehen.

Also schnappte man sich den zweitürigen 110 R, dessen Heckmotor und die entsprechend gute Traktion ihn für den Motorsport prädestinierten. Und genau das war auch das erklärte Ziel für die Homologationsversion namens 130 RS.

140 PS reichten für Siege in Monte Carlo und Schweden
140 PS reichten für Siege in Monte Carlo und Schweden © SKODA

Aus nur 1,3 Liter Hubraum quetschten die Ingenieure 140 PS, die auf nur 720 Kilogramm der leichten Karosserie aus Glasfaser und Aluminium trafen. Kein Wunder, dass der 130 RS den Spitznamen „Porsche des Ostens“ bekam, denn schon in seiner ersten Saison 1975 heimste er den tschechoslowakischen Friedens- und Freundschaftspokal ein. Man war bereit für den Westen.

Und der „130 RS des Westens“ - der Porsche 911 - kann froh sein, dass die 65 Skodas nur in den Klassen bis 1300 ccm an den Start gingen. Denn dort dominierte er nicht nur die Rallye Monte Carlo 1977 mit einem Doppelsieg, auch die Tourenwagen-EM konnte er 1981 für sich entscheiden. 1983 endete die Karriere des 130 RS. Aber nicht aufgrund des Eisernen Vorhangs, sondern wegen der bleiernen Gesetzgebung der FIA.

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