Der NSU Ro 80 war dank Wankelmotor technisch ambitioniert, zeitlos gezeichnet und mit seinem langen Radstand auch fein zu fahren. Ein Auto, das seiner Zeit weit voraus war. Doch was, wenn die Kunden das gar nicht wollen? Vielleicht bekamen die Bosse von NSU kalte Füße und ließen ihre Jungs an den Zeichentischen daher ein völlig anderes Modell entwerfen. Mit normalem Vierzylinder-Benziner und einer, nun ja, etwas konservativeren Form.

Der K 70 (K stand für Kolbenmotor) war 1969 quasi so etwas wie die Antithese zur Aufbruchstimmung jener Zeit - und er leitete einen Umbruch ein: NSU ging damals nämlich an Volkswagen, und der technisch wenig fortschrittliche Wagen mutierte zum technisch fortschrittlichsten Wagen, den der seinerzeit im luftgekühlten Chaos versinkende VW-Konzern auf einmal im Angebot hatte.

Als VW K 70 feierte die vermutlich nur mit dem Geodreieck entworfene Limousine seine Premiere. Doch den Autotestern standen die Haare zu Berge, weil die zerklüftete Front den K 70 auf gerader Strecke unheimlich instabil machte. Nach fünf Jahren war Schluss mit dem Spuk.

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