Schlendern ein Designer und sein Vorgesetzter durch den Pariser Autosalon. Nein, das ist kein Witz, sondern die Skizze der Geburtsstunde einer Autoikone. Fords Kreativkopf George Walker und Boss Lewis D. Crusoe begutachten die Maseratis, die Jaguars. Die europäischen Sportwagen beeindruckten den Chef sichtlich. Und er stellte die Frage aller Fragen: „Warum haben wir so etwas eigentlich nicht?“ Walker konterte: „Oh, wir arbeiten schon daran!“

Stimmte zwar nicht, aber die Lage im Lager von Ford war im Jahr 1951 schon angespannt genug. Erzrivale General Motors arbeitete an der Corvette - da lagen die Nerven blank. Höchste Zeit also für Walker, sein hastiges Versprechen wahr zu machen. Heraus kam vier Jahre später der erste Thunderbird, der im Endeffekt so gar nichts mit der knapp geschnittenen Corvette gemeinsam hatte. Die Mannschaft aus Dearborn positionierte ihn nämlich als Wegbegleiter mit mehr Platz und Komfort.

Der Jahrgang 1957 ist an den Bullaugen im Hardtop zu erkennen
Der Jahrgang 1957 ist an den Bullaugen im Hardtop zu erkennen © FORD

Dass sich der T-Bird im Endeffekt deutlich besser verkaufte, hatte aber noch einen Grund: Ihn gab es mit stattlichen V8-Motoren, um das Potenzial des Traumwagens der Babyboomer laut blubbernd zu befeuern. Oder wie die Beach Boys zu singen pflegten: „And she'll have fun, fun, fun/Till her daddy takes the T-Bird away.“ Wetten, dass da ein paar Vorstände von General Motors auch mitgesummt haben?

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