Wenn Wim Ouboter davon träumt, Mitte 2018 die Serienversion seines elektrischen Microlino auf die Straße zu bringen, sollte man ihn besser nicht belächeln. Denn der Schweizer hat unsere urbane Mobilität schon einmal mehr verändert, als die meisten für möglich gehalten hätten. Oder hätten Sie gedacht, dass vom Kind bis zum Erwachsenen heute Menschen mit klappbaren Tretrollern durch die Innenstädte düsen würden? Eben. Und an diesem Hype war Ouboter mit seinem Unternehmen Micro Mobility Systems maßgeblich beteiligt.

Aber zurück zu seinem Microlino. Der rund 2,4 Meter kurze Kleinstwagen erinnert nicht umsonst an die Isetta von BMW (oder vielmehr an ihr Original von Iso). Und wie auch bei den Microcars, die in den 1950ern das Nachkriegseuropa bewegten, steht beim Schweizer Kugelblitz das Weglassen im Fokus. "Die Leichtmobilität steckt noch in den Kinderschuhen und große Autokonzerne wagen sich nur sehr langsam oder gar nicht an dieses Thema", sagt Ouboter. "Bis zu 15 Elektromotoren in einem Autositz - das ist nicht der richtige Weg."

Und deshalb ist der Prototyp seines Zweisitzers zwar spartanisch ausgestattet, macht aber durch das charmante Design einiges wett. Er wiegt lediglich 450 Kilogramm und bietet einen Laderaum von 300 Litern. Und wenn man in urbanen Maßstäben denkt, dann genügen die 15 kW Leistung, die der Elektromotor abspult, die 90 km/h Höchstgeschwindigkeit und die 120 Kilometer Reichweite (215 km mit 14.4 kWh Batterie) für den täglichen Hausgebrauch eines Städters.

Der Microlino kann an jeder Haushaltssteckdose aufgeladen werden in nur vier Stunden, mit einem Typ-2-Lader sogar in nur einer Stunde. Reservieren kann man den Microlino bereits, die Preisen liegen bei rund 12.000 Euro. Nicht schmunzeln, der Mann hat immerhin schon 10 Millionen klappbare Tretroller auf die Straßen gebracht.

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