Irgendwie war es ein seltsames Gefühl: Wir hatten an diesem Tag bei unserem Test ein halbes Dutzend Autos unter die Lupe genommen. Mit allen möglichen digitalen Spielereien beim Cockpit und bei den diversen Bildschirmen. Und dann setze ich mich in den Mazda CX-30 und: Ruhe, wie eine digital beruhigte Zone. Alles wirkt aufs Wesentliche reduziert, gut tuend klassisch, aber anfangs halt ungewohnt, wenn man sich die digitale Wucht anschaut, die heute in den Autos stattfindet.

Natürlich hat der CX-30 auch digitale Elemente (Bildschirm/Mitte, etc.). Aber - und das gehört zu seiner Grundcharakteristik - er ist einfach entschleunigt. Meine Kollegen von der Mobilitätsredaktion schwärmen davon, wie entspannt man lange Strecken zurücklegen kann, weil das Ambiente wohltuend anders ist. Und die ganze Menüführung (zentraler Bildschirm) ist erstaunlich simpel.

Und noch etwas macht diesen CX-30, den wir getestet haben, besonders: seine Motorisierung. 180 PS aus zwei Litern Hubraum klingen kräftig, aber Mazdas Techniker hatten etwas anderes im Sinn, an dem andere Konzerne gescheitert sind. Man hat eine Technologie massentauglich gemacht, die mit viel Gehirnschmalz – Kompressionszündung etwa, hohe Verdichtung, Mild-Hybrid-System – die Vorteile von Benzinern und Diesel vereinen soll.

Mein Eindruck: In Sachen Verbrauch hat man einen echten Fortschritt gemacht. Wir haben uns bei rund 6,5 Liter eingependelt, für ein Auto in der Größenordnung und mit 180 PS ist das respektabel.

Es ist auch die Bandbreite in der das Ganze funktioniert erstaunlich. Nur wenn man permanent sehr hochtourig fährt, steigt der Verbrauch an. Nimmt man sich aber nur etwas zurück, kommt man sogar auf Werte unter sechs Liter und dann steht ein Fünfer vorne – das ist wirklich beachtlich! Die PS kommen dabei nie brachial durch, der Motor dreht dabei unermüdlich, wie eine Nähmaschine.

Und sonst? Perfekte Sitzposition für den Fahrer, allerdings wird es hinter einem 1,95-Meter-Mann wie mir dann doch ein wenig eng. Ideal ist das Auto sicher für eine Familie mit zwei Kindern und solange man unter 1,90 Meter groß ist, können die Kinder schon anwachsen. Auch der Kofferraum des CX-30 ist großzügig bemessen und schluckt ausreichend.

Die Lenkung ist leichtgängig, aber immer sehr gefühlvoll. Die Schaltung funktioniert einwandfrei, das ganze Fahrgefühl ist Richtung Gutmütigkeit ausgelegt. Wellen werden gerade so stark weggefiltert, dass sie noch spürbar sind, aber absolut nicht stören – auch das passt wirklich gut. Mich beeindruckt letztlich aber am stärksten, wie ökonomisch man mit einem 180 PS starken Benziner heute unterwegs sein kann.

Mehr zum Thema

Weitere Artikel