Stromstoß oder Kurzschluss? Das Elektroauto war heuer das zentrale und meistdiskutierte Thema der Branche. Auch wenn ein hohes Maß gesunder Skepsis bleibt: Der Wandel hin zur Elektromobilität hat – beschleunigt durch die Klimadiskussion – zuletzt deutlich an Fahrt gewonnen. Fakt ist: 2019 wurden die Weichen gestellt, das Zeitalter der E-Autos ist eingeläutet. Jetzt bleibt nur noch die Frage offen, ob auch schon der Markt bereit ist für die Wende.

Die Hersteller, allen voran Volkswagen, machen Druck, weil sie selbst gewaltig unter Druck gekommen sind. Schließlich haben sie die ambitionierten CO2-Vorgaben der EU zu erfüllen, um nicht sanktioniert zu werden. 2020 muss der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Fahrzeugflotte auf 95 Gramm pro Kilometer gesenkt werden und bis 2030 noch einmal um mehr als 30 Prozent. Ohne E-Mobilität werden diese Vorgaben nicht zu erfüllen sein.

Der weltgrößte Autobauer hat Anfang November den Schalter umgelegt. Das Werk in Zwickau, wo künftig pro Jahr 300.000 E-Autos vom Band laufen werden, sieht Volkswagen als Symbol für die Transformation hin zur Elektromobilität. Hier beginnt der groß angelegte Einstieg in die Massenproduktion von Stromautos. Konzernchef Herbert Diess, Treiber des radikalen Kurswechsels, sieht keine Alternative und ist mittelfristig vom Erfolg überzeugt. „Wir werden in den nächsten zwei Jahren ein Umdenken erleben, weil die Menschen sehen, dass es funktioniert.“

Im nächsten Jahr bringen die Hersteller gut ein Dutzend neuer Stromer an die Dose. Dann soll sich auch in Österreich das Elektroauto aus der Nische erheben. Noch liegt der Marktanteil an reinen E-Fahrzeugen bei überschaubaren 2,9 Prozent. In Salzburg propagiert der Importeur der Volkswagen-Konzernmarken die Zukunft der Mobilität auf faszinierende Weise: mit einer sechs Millionen teuren Erlebniswelt namens „Mooncity“, die Lust auf Elektromobilität macht, aber auch die Kritiker überzeugen soll.

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