Es war wohl mehr als nur aufgelegt, den neuesten Wurf aus Maranello in – na? Richtig geraten – in Rom einer erlesenen Schar an potenziellen Kunden zu präsentieren. Was ihnen dort in exklusivem Rahmen gezeigt wurde, ist indes nicht einfach nur ein weiterer 2+2-Sitzer mit Heckantrieb und Frontmotor. Er ist so etwas wie der Alltagswagen des geneigten Ferrari-Sammlers, so er nicht einen Helikopter für die üblichen Wege hat. Schauen wir uns den Roma also ein wenig genauer an.

Grundsätzlich handelt es sich beim Roma um die Coupéversion des Portofino. Er ist 4,7 Meter lang, zwei Meter breit, bringt 1,5 Tonnen auf die Waage und hat das vertraute zweigeteilte Cockpit, den V8-Biturbomotor unter der langen vorderen Haube und das Getriebe in Transaxle-Bauweise direkt an der Hinterachse, was der Gewichtsverteilung sehr zugutekommt.

Im Vergleich zum offenherzigen Verwandten bekam der Roma aber 20 zusätzliche Pferde angespannt. Ergibt also 620 PS, die gemeinsam mit den 760 Newtonmetern natürlich fabelhafte Fahrwerte auf den Asphalt zaubern können: 3,4 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h, 9,3 vom Stillstand auf 200, und eine theoretische Höchstgeschwindigkeit von 320 – da bekommt man als Fahrer schon ziemlich viel zu tun, weswegen man froh sein kann, dass einem zumindest das Schalten ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe abnimmt.

Die 20 Mehr-PS haben aber noch einen anderen Grund. Ferrari möchte den Roma nämlich etwas oberhalb des Portofino positionieren. Aber nicht zu hoch, zum deutlich teureren 812 Superfast. Der ist mit seinen 800 Pferdestärken aber schon eine ganz andere Welt, und dann gibt es da ja auch noch den SF90 mit derer 1000, wer also ein wenig Platz für Golfbags und Einkaufstaschen benötigt, dennoch aber unbedingt ein Auto mit dem springenden Pferd im Logo fahren möchte, der kommt in Modena tatsächlich nicht schlauer weg als mit dem – zumindest im Vergleich zu seinen Kollegen – vernünftigen Roma.

Ja, aber wie vernünftig ist er nun? Über so etwas Banales wie den Listenpreis sprach man in der elitären Runde in Italiens Hauptstadt natürlich nicht. Gehen wir aber einmal davon aus, dass man mit 190.000 Euro einigermaßen richtig liegt. Vor Steuern, natürlich.

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