KTM-Chef Stefan Pierer hatte es bereits in einem Interview mit der Kleinen Zeitung vorhergesagt: Während das elektrische Fahrrad „bereits etabliert“ sei, komme als Nächstes die Elektrifizierung von Mopeds und Motorrädern bis zur 125er-Klasse auf breiter Ebene. Mit Reichweiten von bis zu rund 80 Kilometern sei diese Zweirad-Kategorie mit Niedrigvoltkonzepten zu realisieren, damit seien die Konzepte (elektrisch) ungefährlich und auch die Batteriekapazitäten blieben im Rahmen.

Hochvoltkonzepte seien – beim Auto genauso wie beim Motorrad – finanziell nicht rentabel. KTM arbeitet bereits seit Jahren an elektrischen Roller-Konzepten und selbst Autofirmen wie Seat drängen in dieses Segment. Die Spanier bringen 2020 sogar ihr erstes Modell (Spitzenleistung 11 kW, 100 km/h schnell, 115 km Reichweite). Aus der urbanen Vernetzung mit neuen Mobilitätsformen (Sharing, also sich das Fahrzeug teilen) formt Seat eine eigene Geschäftseinheit.

Sogar internationale Verleiher von E-Scootern steigen auf Elektro-Roller (also mit Sitz, wie ein Moped) um. Bird hat bereits den Cruiser präsentiert, der in den USA im Testbetrieb in Los Angeles unterwegs ist. Europa soll die nächste Station sein, auch wenn man bei Bird in einer Stellungnahme erklärt, dass Wien derzeit noch nicht auf dem Plan stehe.

Insgesamt ist eines deutlich zu erkennen: Der Markt mit den elektrischen Leihmopeds als Missing Link zwischen Auto und Fahrrad in der urbanen Mobilität gilt international als Wachstumsmarkt. Paris und Madrid fungieren in Europa als Vorreiter. Immer wieder finden auch kleinere Anbieter, die etwa in Graz eine Art Elektro-Chopper-Roller, den Citycoco Elektro Scooter, offerieren, ihre Nischen.

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