Camping ist beliebter denn je, nicht nur hierzulande. Im klassischen Zelt, im Wohnmobil – und immer öfter auf dem Dach des Autos. Was lange Zeit der bevorzugte Schlafplatz für Abenteurer, Wüstenfüchse und Trabi-Fahrer war (das Dachzelt des DDR-Plastikbombers konnte einst als Sonderausstattung geordert werden und nannte sich „Pension Sachsenruh“), kommt neuerdings als kuscheliger Rückzugsort für junge Paare schwer in Mode.

Die Dachzelt-Nomaden schätzen neben der Flexibilität die überschaubaren Anschaffungskosten und die relativ schnelle und rätselfreie Montage, dazu ist man mit dem Schlafzimmer im Obergeschoß auch bei Feuchtigkeit und Regen stets auf der trockenen Seite. Dachzelte werden mittlerweile von gut drei Dutzend Herstellern angeboten, die Preise bewegen sich je nach Fahrzeuggröße und Beschaffenheit des Aufbaus zwischen 1500 und 5000 Euro.

Mini hat für seinen Countryman seit drei Jahren eine Dachwohnung im Sonderausstattungs-Programm, das Columbus-Zelt kostet 3084 Euro, Lieferzeit vier bis sechs Wochen. Beim Gewicht liegen die Dachzelte zwischen 30 und 80 Kilogramm, die zulässige Dachlast des Autos ist freilich ein Thema.

Die Zahl der Dachzelt-Bewohner steigt rapide, die Community hat sich schon gebildet. Zum Dachzelt-Festival im Mai am Brombachsee im Fränkischen Seenland nahe von Nürnberg kamen heuer 4000 Besucher und 1600 Fahrzeuge, weit mehr als die Hälfte hatte ein Zelt auf dem Dach. Seit zwei Jahren gibt es auch eine Dachzeltnomaden-Facebook-Gruppe – sie zählt heute schon über 17.000 Mitglieder.

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