Fahrzeugbrände passieren öfter als gedacht: In Österreich beginnen im Durchschnitt drei bis fünf Autos pro Tag zu brennen, besonders viele übrigens im Frühjahr und im Sommer: Zum einen sind zur Urlaubszeit besonders viele Autos auf den Straßen unterwegs, zum anderen sind die Reisen zum Urlaubsort oft mit langen Fahrten und hoher Beanspruchung der Technik verbunden. Darüber hinaus fördern sommerliche Umgebungstemperaturen das Brandgeschehen.

Zwei Brandursachen kommen dabei besonders häufig zum Tragen: elektrische Defekte im Bereich des Motors und der Armaturen sowie auslaufende Betriebsmittel wie Treibstoffe und Öle, die auf heiße Fahrzeugteile geraten und sich entzünden. Im Regelfall dauert es zehn bis fünfzehn Minuten, bis ein Pkw in Vollbrand steht – zu wenig Zeit also, um auf das Eintreffen der Feuerwehr zu warten. „Genügend Zeit aber, um das Fahrzeug zu verlassen, die Familie oder andere Beifahrer in Sicherheit zu bringen, die Feuerwehr zu alarmieren und mit ersten Löschversuchen zu beginnen“, erklärt Herbert Hasenbichler, Geschäftsführer der Landesstelle für Brandverhütung in der Steiermark. Voraussetzung dafür ist, dass man selbst einen funktionsfähigen Autofeuerlöscher mitführt.

Üblicherweise beschränkt sich der Einsatzbereich von Zwei-Kilo-Autofeuerlöschern auf Brände im Anfangsstadium. Steht ein Fahrzeug erst einmal in Vollbrand, kann dieser nur mehr von der Feuerwehr gelöscht werden. Damit es erst gar nicht so weit kommt, ist es notwendig, den Entstehungsbrand möglichst frühzeitig zu bekämpfen.

Handelt es sich um das eigene Auto, das während der Fahrt in Brand gerät, so ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und das Auto am rechten Fahrbahnrand anzuhalten. „Denken Sie daran, die Zündung aus- und die Warnblinkanlage einzuschalten“, sagt Hasenbichler. Dann heißt es, die Warnweste anzuziehen, die Motorhaube zu entriegeln und das Fahrzeug zu verlassen. Beim Löschversuch sollte die Motorhaube vorsichtig (Verbrennungsgefahr!) und nur wenige Zentimeter geöffnet werden. Erst wenn man nahe genug am Feuer ist, sollte man die Flammen mit kurzen, gezielten Stößen löschen. „Achten Sie darauf, dass Sie den Wind nach Möglichkeit im Rücken haben, um beim Löschen keinen Rauch und keine Zersetzungsprodukte einzuatmen“, so Hasenbichler. Nach Möglichkeit sollte ein Rest an Löschmittel zurückbehalten werden, um allfällige Rückzündungen bekämpfen zu können.

Keine Angst vor Explosionen

Dass man sich beim Löschen eines Fahrzeugbrandes in eine besondere Gefahrensituation begeben könnte, ist laut Erfahrungen der Brandverhütungsstelle nicht zu befürchten: „Auto-Explosionen kommen fast nur in Hollywood-Filmen vor. Bei einem beginnenden Pkw-Brand gibt es kaum einen Grund, sich vor einer Explosion des Kraftstoff-Tanks zu fürchten“, erklärt Hasenbichler. Zu einem explosionsähnlichen Abbrand komme es praktisch nur bei undichter Treibstoffleitung. Zu Vorsicht sei deshalb vor allem dann geraten, wenn es in der Nähe eines Unfallfahrzeugs nach Benzin riecht, das Auto aber nicht brennt: „In diesem Fall kann eine kleine Zündquelle genügen und die ausgetretenen Treibstoff-Dämpfe geraten in Brand.“

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