Ich bin ein bissl vorbelastet: Der Mazda MX5, als Spaßmacher und Leichtgewichtler, ist mein Link zu der Marke, denn dieser Roadster bringt das Autofahren auf den Punkt. So viel zu meiner hohen Erwartungshaltung.

Was mir auf den ersten Blick gefällt: Mazda klinkt sich selbstbewusst aus dem Mainstream aus und zeichnet sein eigenes Erscheinungsbild. Schöne, weiche, runde Formen, glatte Flächen, ein echtes Charaktergesicht mit der Front und der Mut, die C-Säule so durchzuziehen: Das ist toll gemacht. So ein Design würde sogar Italienern gut stehen – für einen japanischen Kompakten kommt das einem Adelstitel gleich.

Der Platz vorne ist exzellent, hinten schaut’s auf den ersten Blick enger aus. Aber dafür hat man umfangreiche Verstell-Optionen beim Lenkrad – damit kann man den Fahrersitz erstaunlich weit nach vorne rücken. Hinten, mit der Fensterform und der C-Säule ist dann es fast wie in einem Kokon.

Aber jetzt ist es an der Zeit, den Motor zu starten: Die Ruhe des 122-PS-Benziners ist beeindruckend, mit speziellen Kniffen auch bei der Dämmung etc. ist ein absolut guter Standard gelungen. Das Cockpit selbst ist nicht digitalisiert, aber aufgeräumt, alle unnötigen Knöpfe im Umfeld sind weg, das Head-up-Display ist mit den wichtigsten Infos gut ablesbar. Gut, dass Mazda nicht den Größenwahn bei den Bildschirmen mitmacht – man kann alles sehr gut beim Navi-System etc. ablesen.

Der 3er rollt sehr solide ab, das Getriebe ist sehr leichtgängig, die Lenkung macht außerdem einen sehr guten Eindruck. Es ist einfach ein Auto zum Dahingleiten, fein für eine Familie. Von der Leistung selbst darf man sich nicht zu viel erwarten, es gibt eben nichts Hektisches an dem kompakten Japaner – er klettert gleichmäßig und unermüdlich dem Drehzahlband entlang, eventuelle Anfahrschwächen putzt das Mild-Hybrid-System gut aus. Und das alles geschieht bei wirklich feinen Verbrauchswerten, (sogar) eine Zylinderabschaltung ist an Bord.

Wir sind den Mazda letztlich zwischen 5,5 und 7,01 Liter gefahren – den Spitzenwert gab’s bei Höchsttempo auf deutschen Autobahnen und im Härtetest.

Der Mazda 3 ist von so einer Selbstverständlichkeit (man fühlt sich sofort wohl, wenn man sich hineinsetzt), von Klarheit und Unaufgeregtheit getragen, dass es eine Freude ist. Vor allem in hektischen Zeiten wie diesen haben die Japaner den richtigen Zugang gefunden.

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