Im Jahr 2018 wurden im österreichischen Straßenverkehr bei Traktorunfällen neun Menschen getötet – das sind um vier mehr als 2017 (Quelle: BMI). Drei der tödlichen Unfälle passierten in Niederösterreich, zwei in Vorarlberg und jeweils einer in Salzburg, Oberösterreich, der Steiermark und im Burgenland. Doch Verkehrsunfälle machen nur einen Teil aller Traktorunfälle aus. Häufiger sind Arbeitsunfälle am Hof oder am Feld. Laut Sozialversicherung der Bauern (SVB) ereignen sich die meisten Arbeitsunfälle beim Auf- und Absteigen bzw. Abspringen, am folgenschwersten sind jedoch Fahrzeugstürze. "Viele Unfälle passieren auch, weil der Lenker die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert", weiß ÖAMTC Fahrtechnik-Experte Josef Dvorak.

Moderne Traktoren sind durch die Ausstattung mit Assistenzsystemen und Fahrerschutz-Einrichtungen relativ sicher. Dennoch kommt es immer wieder zu fahrtechnischen Fehlern in steilem Gelände, das früher nur mit der Hand bewirtschaftet werden konnte. Kippt der Traktor, werden Personen häufig aus dem Schutzbereich herausgeschleudert und dabei durch das Fahrzeug selbst oder durch den heftigen Aufprall auf dem Boden verletzt. "Neue Traktoren sind bereits mit Sicherheitsgurten ausgestattet, die aber leider häufig nicht angelegt werden", so Dvorak.

Diese Gefahrensituationen sind Inhalt von speziellen Fahrsicherheitstrainings, die die Sozialversicherung der Bauern und Steyr Traktoren seit vielen Jahren gemeinsam mit der ÖAMTC Fahrtechnik anbieten. "Bei den Traktoren-Trainings wird der richtige Umgang mit dem Gerät geübt. Schwerpunkte sind Sicherheit und Fahrzeugbeherrschung in kritischen Situationen sowie Geschicklichkeit", erklärt Dvorak.

Am Programm stehen das Durchfahren von rutschigen Kurven, das sichere Befahren von Gefällestrecken, Bremsen und Ausweichen vor Hindernissen und die besonderen Gefahren im Anhängerbetrieb. Außerdem wird eine Notbremsung auf rutschigem Untergrund simuliert und die Teilnehmer erfahren, wie man mit Hinterrad- oder Allradantrieb bei einer Steigung sicher anfahren kann.