Es kommt einem also nicht nur wie eine Ewigkeit vor, wie eine aktuelle Studie bestätigt: Deutsche Autofahrer suchen pro Jahr durchschnittlich 41 Stunden nach einem Parkplatz. Rechnet man Kraftstoffverbrauch, Verschleiß und Parkgebühren zusammen, verursacht dies im Schnitt Mehrkosten in Höhe von 896 Euro pro Jahr.

Am längsten dauert die Parkplatzsuche in Frankfurt (durchschnittlich rund 65 Stunden pro Jahr), gefolgt von Essen und Berlin. 44 Prozent der Deutschen haben wegen einer erfolglosen Parkplatzsuche schon einmal einen Termin verpasst. Jeder Fünfte gibt sogar zu, beim „Kampf“ um einen Parkplatz schon einmal in einen Streit geraten zu sein. Und: Da immer mehr SUV auf deutschen Straßen fahren, wird es auch immer schwieriger, eine ausreichend große Parklücke zu finden. Das Abstellen des eigenen Pkw strapaziert allerdings nicht nur das Nervenkostüm und den Geldbeutel, sondern hat auch erheblichen Einfluss auf die Fahrleistung.

Parkplatzsuche ist ein Stressfaktor

Noch eine weitere Runde um den Block fahren, unruhige Blicke von rechts nach links und wildes Getrommel auf dem Lenkrad: Wie die „Shell Drives You“-Studie herausgefunden hat, wirkt sich dieses erhöhte Stresslevel auch negativ auf die gesamte Fahrleistung der Autofahrer in Deutschland aus. Studienteilnehmer erzielten demnach deutlich schlechtere „Performance Scores“2, wenn sie während ihrer Fahrt nach einem Parkplatz Ausschau hielten. Zwei von drei Autofahrern in Deutschland gaben an, sich während der Suche erheblich gestresst zu fühlen – und das nicht nur während der eigentlichen Suche, sondern auch schon vorher, wenn die Gedanken bereits um den künftigen Abstellort kreisen.

Parkproblem hat Konsequenzen

Auch die lokale Wirtschaft ist von der Parkplatzsuche betroffen: 41 Prozent der Autofahrer haben schon einmal darauf verzichtet, in ein Geschäft zu gehen, da sie Probleme hatten, einen Parkplatz zu finden. Auch Arztbesuche (21 Prozent) oder bestimmte Freizeitaktivitäten (17 Prozent) kamen aus diesem Grund nicht zustande.

Ist endlich eine Parklücke gefunden, drängt sich die nächste unangenehme Frage auf: Passt der eigene Pkw hinein? Ein zunehmendes Problem, denn Autos werden im Schnitt immer größer, Parklücken jedoch nicht. Jedes vierte neu zugelassene Fahrzeug in Deutschland ist kein Kleinwagen. Rund 300.000 Geländewagen und mehr als eine halbe Million SUVs wurden 2017 in Deutschland angemeldet.

Das ist ein Plus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig sind einstige Kleinwagen nicht mehr wirklich klein. Hatte der Golf I aus dem Jahr 1974 noch eine Breite von 1,61 Metern, misst der aktuelle Golf VII schon stolze 2,02 Meter von Außenspiegel zu Außenspiegel. Laut der deutschen Garagen- und Stellplatzverordnung beträgt die Maximalbreite von Parkflächen 2,30 Meter, wobei keine Kulanzbreite zum Ein- und Aussteigen berücksichtigt wird.

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