Ein Blick nach draußen reicht, um festzustellen, dass der Winter uns jetzt endgültig auf den Fersen ist. Gerade, wenn es draußen immer ungemütlicher wird, wollen wir uns zuhause umso mehr wohl und geborgen fühlen. Hier spielen nicht nur eine schöne Tasse Tee auf der kuscheligen Couch, sondern vor allem Ihre Fenster eine wichtige Rolle. Raumklima heißt das Stichwort, denn erst wenn die Balance aus Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Frischluft stimmt, fühlen wir uns richtig wohl. Besonders im Winter kann dieses Gleichgewicht schnell kippen, es wird entweder zu feucht oder die trockene Heizungsluft setzt den Atemwegen zu. Mit unseren Tipps bleibt ihr Zuhause auch in den kalten Monaten frisch wie ein laues Frühlingslüftchen.

Ihr Zuhause, die Klimazone

Etwa 20 Grad Celsius, 50 Prozent Luftfeuchtigkeit und ausreichend Frischluft ohne, dass es zieht – das sind die idealen Zutaten für behagliches Raumklima. Natürlich ist diese Empfindung subjektiv, also für uns alle unterschiedlich, aber so sieht der Mittelwert aus. Wussten Sie, dass jedes Haus sein eigenes Mikroklima hat? Es entsteht durch die Mischung aus Raum- und Frischluft. Im Winter sind die Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen besonders groß. Wenn feuchte, warme und kalte Luft aufeinandertreffen, entsteht Feuchtigkeit – in der Natur in der Form von Wolken, Nebel oder Regen. Auch in Ihrem Haus gibt es das, nur in klein: Wenn sich Kondenswasser innen an den Fenstern bildet. Bis zu einem gewissen Grad ist das nicht schädlich, nur sollte die Feuchtigkeit nicht in die umliegenden Wände ziehen, denn dann kann gesundheitsschädlicher Schimmel entstehen. Wir haben aber gute Nachrichten für Sie: Mit dem richtigen Lüftungsverhalten halten Sie die Klimazone in ihrem Haus auf Kurs.

Bleibt das Klima in Ihrem Zuhause in Balance, fühlen sich alle wohl.
Bleibt das Klima in Ihrem Zuhause in Balance, fühlen sich alle wohl. © stock.adobe.com

Sorgen Sie für regelmäßigen Luftaustausch

Wussten Sie, dass Sie nicht nur die Luftfeuchtigkeit, sondern auch die Schadstoffbelastung in Ihrem Haus selbst im Griff haben? Durch unterschiedliche Einflüsse wie sich ablagernder Staub, Milben, Zigarettenrauch oder Tierhaare bilden sich auch in der Raumluft Feinstaub und andere Schadstoffe wie etwa CO2. Schon allein deshalb lohnt es sich, für einen regelmäßigen Luftaustausch zu sorgen. Als Faustregel für normal genutzte Wohnräume gilt, dass die Raumluft etwa alle drei Stunden ausgetauscht werden sollte, damit sie nicht allzu dick wird. Dazu kommt, dass wir durch unser ganz normales Wohnverhalten, durch Kochen, Duschen, Geschirrspülen, Waschen, Pflanzen gießen oder einfach nur Atmen, täglich etwa 5-10 Liter Wasser in die Luft abgeben. Das ist schon eine Hausnummer und auch deswegen ist regelmäßiger Luftaustausch der Schlüssel zu einem gesunden Raumklima.

Nicht nur unsere grünen Mitbewohner sorgen für Luftaustausch, auch wir sollten das tun – durch regelmäßiges Lüften.
Nicht nur unsere grünen Mitbewohner sorgen für Luftaustausch, auch wir sollten das tun – durch regelmäßiges Lüften. © stock.adobe.com

Lüften Sie nach Jahreszeit

Jede Jahreszeit hat ihre Eigenheiten – das gilt nicht nur für das Wetter, sondern auch, wenn sie das Mikroklima in Ihren vier Wänden optimal halten wollen. Je nachdem, wie warm oder kalt es draußen ist, sollten Sie Ihr Lüftungsverhalten also anpassen, um den optimalen Effekt zu nutzen. Während im Sommer der frühe Morgen oder der späte Abend ideal sind, um zu lüften, ist es im Winter genau umgekehrt. Außerdem macht es die kalte Außentemperatur natürlich schwieriger, frische Luft reinzulassen ohne, dass zu viel Heizungswärme verschwendet wird. Im Gegensatz zum Sommer gilt also: Regelmäßiges, aber kurzes Stoßlüften sorgt für beste Luftverhältnisse und strapaziert die Heizungskosten nicht unnötig.

Kalte Winterluft gibt nicht nur Ihnen einen Frischekick, sondern auch Ihren Wohnräumen.
Kalte Winterluft gibt nicht nur Ihnen einen Frischekick, sondern auch Ihren Wohnräumen. © stock.adobe.com

Frischer Wind: So stoßlüften Sie richtig

Damit also auch im Winter drinnen alles schön luftig bleibt, muss der Luftaustausch besonders schnell gehen. Dauerhaft gekippte Fenster sind hier ein absolutes No-Go, denn sie sorgen dafür, dass zu viel kalte Außenluft in den Wohnbereich gelangt und treiben die Heizungskosten in die Höhe. Öffnen Sie die Fenster stattdessen am besten so weit wie möglich, damit sich die Luft besonders schnell erneuert, noch bevor der Raum auskühlen kann. Besonders gut funktioniert das mit gegenüberliegenden Fenstern. Um zusätzlich Energie zu sparen, sollten Sie währenddessen die Heizkörper ausschalten. Halten Sie die Fenster für fünf, maximal zehn Minuten geöffnet und wiederholen Sie diesen Vorgang idealerweise mehrmals täglich. Nachts bleiben alle Fenster geschlossen, außer im Schlafzimmer, wenn Sie es gerne etwas kühler haben.

Hallo, Welt! Im Winter sollten Sie mehrmals täglich für frischen Wind sorgen.
Hallo, Welt! Im Winter sollten Sie mehrmals täglich für frischen Wind sorgen. © stock.adobe.com

Zimmer, Küche, Kabinett: Lüften Sie nach Maß

Verschiedene Räume im Haus nutzen wir ganz unterschiedlich. In den eigentlichen Wohnräumen, wie dem Wohnzimmer, Esszimmer, Gäste- oder Kinderzimmer, ist das Wohlbefinden besonders wichtig, hier sollten sie mehrmals täglich frische Winterluft hereinlassen. Im Schlafzimmer ist das Raumklima in der kalten Jahreszeit besonders wichtig und oftmals schwierig in der Balance zu halten, da wir hier die ganze Nacht verbringen und den Raum durch unseren Atem mit besonders viel Feuchtigkeit belasten. Lassen Sie also am besten vor dem Zubettgehen die Fenster eine Zeitlang geöffnet, so senken Sie die Luftfeuchtigkeit entsprechen. Am Morgen reicht dann ein kurzes Stoßlüften. In Küche und Bad entsteht durch Kochen, Duschen oder Baden besonders viel Feuchtigkeit, diese sollten Sie sofort danach durch gründliches Stoßlüften mit trockener Außenluft austauschen. Eine Ausnahme, was gekippte Fenster betrifft, ist übrigens der unbeheizte Keller: Hier darf die oft modrige Luft gerne dauerhaft ins Freie ziehen.

Entstanden in Kooperation mit Wicknorm.