Wir sind eine reiche Gesellschaft
„Eine Gesellschaft ohne Ehrenamt ist eine arme Gesellschaft, zum Glück sind wir in diesem Zusammenhang sehr reich", weiß Bildungs-, Integrations- und Sozialstadtrat Kurt Hohensinner, „durch ihre gemeinnützige Arbeit sind die Freiwilligen eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft und stärken den sozialen Zusammenhalt innerhalb der Bevölkerung."
Österreich zählt zu den europäischen Spitzenreitern, wenn es um ehrenamtliche Tätigkeiten geht: die Hälfte aller Steirerinnen und Steirer ab dem 15. Lebensjahr engagiert sich unentgeltlich für die Gemeinschaft – alleine für die Stadt Graz bedeutet das einen Gegenwert von
330 Millionen Euro pro Jahr!
All ihren Ehrenamtlichen sagt die Stadt Graz „Danke!“, denn ohne Ehrenamt geht’s nicht
DANKE sagen. Von Herzen.
In normalen Zeiten bittet man bei der jährlichen Veranstaltung „Graz Engagiert“ die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der steirischen Hauptstadt im Rathaus vor den Vorhang. Dies ist heuer aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich. Stattdessen macht eine Werbe- und Medienkampagne auf die große Bedeutung von ehrenamtlichem Engagement in Graz aufmerksam. „Ohne Ehrenamt geht’s nicht“ lautet das Motto, unter dem Protagonistinnen und Protagonisten aus unterschiedlichen Bereichen zu Wort kommen. Stellvertretend für die hunderten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer unterstreichen sie die Wichtigkeit des sozialen Zusammenhalts.
Vor allem ein Gedanke steht dabei im Vordergrund: Die Arbeit jener Menschen, die sich in ihrer Freizeit unentgeltlich für andere engagieren, ist für das Funktionieren der Gesellschaft unabdingbar! Deshalb wird auch in Zukunft jede helfende Hand dringend gebraucht.
Starke Profis und stille Heldinnen und Helden
Das ehrenamtliche Engagement in Blaulicht-Organisationen, wie Rettung oder Feuerwehr, ist einer der Grundpfeiler der Versorgung der Bevölkerung. Doch nicht nur bei akuten Notfällen oder bei der Katastrophenhilfe sind die Ehrenamtlichen wichtig. Freizeit im Dienste der Nächstenliebe kann etwa auch Seniorinnen und Senioren gewidmet werden. Leisten Sie ihnen einfach Gesellschaft, unterstützen Sie sie ein wenig im Alltag oder begleiten sie die älteren Herrschaften auch gerne bei Spaziergängen.
Geschichten aus dem echten Leben
Essentiell sind ehrenamtliche Helferinnen und Helfer natürlich auch im Bereich der Pflege und bei der Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Alexander Gutmann vom Vorstandsbüro Menschenrechte ist zum Beispiel auf dieses Freiwilligenmanagement angewiesen. Als Rollstuhlfahrer benötigt er bei vielen Dingen des täglichen Lebens Unterstützung. Ohne Begleitung wären ihm Besuche im Kaffeehaus, im Fitnessstudio oder das Einkaufen unmöglich. „Ich finde es super, dass es das Freiwilligenmanagement gibt. Dass es Leute gibt, die sich bereit erklären, das zu machen. Super, dass die Lebenshilfe Menschen findet, die sagen, ja ich mach das gern!“ Auch die Begleitung von Menschen mit psychischen Erkrankungen, die sonst nur schwer Unterstützung erhalten, ist ein wichtiges Aufgabengebiet.
Bei der Freizeit- und Kinderbetreuung – inklusive der Unterstützung beim Lernen – sind die Helferinnen und Helfer ebenfalls unentbehrlich. Ob bei den Pfadfindern, Nachwuchsmannschaften, wie beim Fußball, oder in den Lerncafés – viele Freizeitaktivitäten wären ohne den unentgeltlichen Einsatz der Ehrenamtlichen nicht möglich.
Wenn es um die Nachhaltigkeit und den schonenden Umgang mit Ressourcen geht, stehen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer ebenfalls in vorderster Reihe.