Exakt 10.952 Einfamilienhäuser wechselten im Vorjahr den grundbücherlichen Eigentümer. „Damit liegt der Markt unter den Rekordjahren 2015 und 2016, aber über allen anderen Jahren zuvor. Die Anzahl der verkauften Einfamilienhäuser befindet sich – trotz eines leichtes Rückgangs – weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Das anhaltend niedrige Zinsniveau trägt dazu einen wesentlichen Teil bei“, sagt der Geschäftsführer von Remax Austria, Bernhard Reikersdorfer, zur Auswertung eines Detailergebnisses des Remax- Immo-Spiegels für das Gesamtjahr 2017. Die Daten beruhen auf der Gesamtauswertung aller Immobilien-Kaufverträge, die im amtlichen Grundbuch 2017 neu eingetragen, also verbüchert wurden, und von Immo-united ausgelesen und als Kaufvertragssammlung veröffentlicht werden.

© Remax

Typischerweise bezahlten 2017 die neuen Besitzer für ihr Einfamilienhaus 225.819 Euro, um 17.590 Euro mehr als 2016. „Bei Einfamilienhäusern war im Vergleich zu anderen Immobilientypen die Wertsteigerung über viele Jahre geringer. Das war unter anderem darauf zurückzuführen, dass der preistreibende Faktor der Geldanlage wie bei Wohnungen und Grundstücken nahezu vollkommen weggefallen ist. Die steigende Nachfrage nach Einfamilienhäusern von Eigennutzern mit dem notwendigen Kapital und das deutlich geringere Angebot haben im letzten Jahr zu spürbar steigenden Preisen geführt“, sagt Reikersdorfer.

Steirische Ergebnisse

Die Steiermark liegt bei den Verkaufszahlen auf Platz zwei in Österreich: 2018 Einfamillienhäuser wurden 2017 in der Steiermark verbüchert, das ist immerhin fast ein Viertel der Gesamtmenge. Laut den Remax-Experten bezahlten die Käufer für ein steirisches Einfamilienhaus typischerweise 182.305 Euro und damit um 6,4 Prozent mehr als 2016 - und um 21,3 Prozent mehr als vor 5 Jahren.

Graz und Leibnitz sind anders

Mit 271 Einfamilienhausverkäufen in Graz und 381 in Graz-Umgebung fanden 32,3 Prozent aller steirischen Einfamilienhaus-Käufe im Zentralraum statt. Ihr Wertanteil lag sogar bei 45,8 Prozent der Landessumme. Dass dabei die Preise in der Landeshauptstadt mit 316.510 Euro rund doppelt so hoch sind wie in den Landbezirken, ist der eine Grund. Der andere ist, dass Graz-Umgebung mit 228.156 Euro um fast 40.000 über dem teuersten „echten“ Landbezirk – Leibnitz mit 189.910 Euro – liegt. Die Einfamilienhauspreise haben laut Remax-Immo-Spiegel in Graz um 5,3 Prozent, in Graz-Umgebung um 5,9 Prozent und in Leibnitz um 15,8 Prozent angezogen.

Voitsberg, Leibnitz, Weiz, Hartberg-Fürstenfeld und Murtal legen zweistellig zu. Leibnitz ist mit 151 Einfamilienhauskäufen auch der fünftstärkste Bezirk, hinter Liezen mit 175 und Bruck-Mürzzuschlag mit 174 Einheiten. Im Bezirk Liezen mit den Städten Liezen und Schladming wechselten die Einfamilienhäuser um 179.247 Euro (+4,4%) die Besitzer, jene 28 in Murau um 177.360 Euro (+5,1%), die 123 in Weiz dagegen um 164.452 Euro (+13,1%) und die 116 Einfamilienhäuser in Deutschlandsberg um 159.443 Euro (+9,8%). Der Bezirk Voitsberg erzielte mit seinen 125 Einfamilienhäusern um 153.994 Euro die höchste Wertsteigerung (plus 19,6 Prozent) unter den steirischen Bezirken. Im Bezirk Murtal (Judenburg, Knittelfeld) kostete eines der 126 verbücherten Einfamilienhäuser typischerweise 137.157 Euro (plus10,3 Prozent), im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (124 Einheiten) 134.775 Euro (plus12,9 Prozent), in Leoben (92 Einfamilienhäuser) nur mehr 129.985 Euro (plus 7 Prozent), in Bruck-Mürzzuschlag (174 Einheiten) 124.799 Euro (minus 3,3 Prozent) und die 132 Einfamilienhäuser im Bezirk Südoststeiermark im Schnitt 115.271 Euro (minus 7,7 Prozent). Somit sind in allen steirischen Bezirken - außer in Bruck-Mürz und der Südoststeiermark - die Einfamilienhauspreise gestiegen.

Kärnten

Das Land kommt 2017 bei den Einfamilienhäusern knapp an die Rekordergebnisse von 2015 und 2016 heran. Bei 1074 Neuverbücherungen im amtlichen Grundbuch fehlen aber auf einen neuen Rekord dann doch 48 Einfamilienhäuser. Trotzdem ist dies der vierte Platz im Bundesländer-Ranking, deutlich vor dem Burgenland und Tirol.
Dem Verkaufswert nach liegt Kärnten im Remax-Immo-Spiegel mit 229 Millionen Euro auf Rang 6. Die höheren Preissteigerungen in Wien haben dazu geführt, dass die Bundeshauptstadt das Bundesland Kärnten beim Gesamtwert der verkauften Einfamilienhäuser – wie bereits im Jahr 2015 – überholt hat.

189.574 Euro für ein Kärntner Haus

Die Remax-Experten berechneten den typischen Kärntner Einfamilienhaus-Preis für 2017 mit 189.574 Euro, dieser liegt damit um 3,8 Prozent über 2016. Klagenfurt Stadt und Land haben zusammen mit 301 verbücherten Einfamilienhäusern die Nase vorne.

Klagenfurt

Die Preise sind in der Landeshauptstadt oder im Umlandbezirk am höchsten, aber der Preisunterschied zu den nachfolgenden Bezirken ist doch relativ gering. Während für ein Einfamilienhaus 2017 in Klagenfurt-Stadt die Käufer im Schnitt 262.353 Euro hinlegten, waren es in Villach (Stadt+Land) 225.724 Euro und in Klagenfurt-Land noch 220.883 Euro. Dabei ging es preislich durchwegs bergauf: Klagenfurt-Stadt verzeichnete 13,2 Prozent, Villach (Stadt + Land) 10,6 Prozent und Klagenfurt-Land 3,5 Prozent an Wertsteigerung. Die Feldkirchener Einfamilienhauspreise sind mit 173.804 Euro gegenüber 2016 um 256 Euro nicht wirklich gestiegen (+0,1%). Hermagor liegt mit 172.236 Euro um -0,6% hinter dem Vorjahr zurück. Trotzdem haben beide Bezirke Spittal an der Drau überholt. Die Nummer 4 aus dem Vorjahr, Spittal, rangiert mit 157.077 Euro und einem Minus von -11,1% auf Rang 6. Auf den Plätzen 7 bis 9 finden sich die Bezirke Wolfsberg (152.847 Euro, +7,3%), St. Veit an der Glan (139.367 Euro, +2,6%) und Völkermarkt (131.778 Euro, -1,9%).

In sechs der neun Kärntner Bezirke zeigte also das Preisbarometer nach oben. Im Fünf-Jahres-Vergleich sind die Preise für Kärntner Einfamilienhäuser um +25,5% gestiegen, die Bandbreite reicht dabei von +1,2% im Bezirk Spittal bis +49,0% in der Stadt Klagenfurt.