Eigentlich sollte das von der Europäischen Union eingeführte Energielabel für Haushaltsgeräte mit seinen Effizienzstufen von A bis G dem Konsumenten als Entscheidungshilfe beim Kauf dienen. Doch aktuell haben vier europäische Umweltverbände Geräte auf ihren Stromverbrauch getestet und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass der reale Wert meist nach oben abweicht. Im schlimmsten Fall sogar um das Doppelte. Warum das so ist, erklären die Experten von Stiftung Warentest. Das Grundproblem – wie auch bei der Messung des Normverbrauchs von Autos: Die Hersteller halten sich meist an die EU-Norm, der Verbraucher nutzt die Geräte jedoch in der Regel anders.

Bei Kühlschränken zum Beispiel geht die EU-Norm von einem leeren Gerät aus. Unter realistischen Bedingungen, also mit Wochenendeinkauf, den es frisch zu halten gilt, verbrauchen die Geräte im Mittel 16 Prozent mehr als bei der Messung gemäß dem Energielabel. Bei einzelnen Modellen liegt die Abweichung sogar weit höher.

Bei Waschmaschinen und Geschirrspülern berücksichtigt die EU-Norm nur den Betrieb im sogenannten Eco-Modus. Kurzwaschprogramme bei Waschmaschinen oder auch Automatikprogramme bei Geschirrspülern benötigen aber immer wesentlich mehr Strom, oft liegt der Mehrverbrauch bei 50 Prozent.

Ähnlich bei Backöfen: Ob ein Ofen das Label A+ oder B erhält, richtet sich nach dem sparsamsten Programm des Geräts. In häufig genutzten Programmen mit Heißluft oder auch Ober- und Unterhitze liegt der Verbrauch im Test dann höher, bei manchen Modellen entspricht das zwei Labelklassen.

Der vollständige Test unter www.test.de/energielabel