Herr Franken, gemeinsam mit Ihrer ehemaligen Studienkollegin Monika Götze haben Sie 200 Tipps zusammengetragen, mit denen man seinen ökologischen Fußabdruck verkleinern kann. Wie viel CO2 kann jeder von uns einsparen?
Marcus Franken: Wenn man die Tipps aus dem Buch konsequent befolgt, kann jeder seine CO2-Produktion im Vergleich zum Durchschnittsbürger halbieren. Das ist schon einiges, was man als Einzelner gegen den Klimawandel tun kann. Wichtig war uns aber vor allem, dass man die Tipps recht einfach in den Alltag integrieren kann.

Sonst ist es wie bei allen guten Vorsätzen?
Wenn man sein Leben ganz darauf ausrichtet, möglichst ökologisch zu sein, ist man den ganzen Tag damit beschäftigt. Außerdem gibt es sicherlich Lebensbereiche, in denen man deshalb keine Abstriche machen möchte. Oder kann. Mir ist lieber, man befolgt nicht alle Tipps und gibt dafür kein verbissenes Beispiel für ökologischen Lebenswandel ab.

Was wäre das in Ihrem Fall?
Das Kaffeetrinken. Ich habe versucht, auf Tee umzusteigen, weil der eine viel bessere CO2-Bilanz hat. Aber das ist nur ein paar Tage lang gut gegangen. Dafür achte ich darauf, dass er aus fairem Handel und ökologischem Anbau stammt. Aufs Auto kann ich mit meiner fünfköpfigen Familie nicht verzichten. Aber wir setzen es sparsam ein.

Befolgt Ihre ganze Familie die Tipps aus dem Buch?
Sagen wir es so: Ich fange keinen Streit an, wenn jemand das Licht brennen lässt. Oder wenn meine Frau die Heizung höher dreht, als es sein muss. Und wenn meine Kinder Würstchen essen wollen, bekommen sie die auch. Da halte ich keinen Vortrag. Ich esse einfach selbst weniger Fleisch.

Sie haben selbst Umwelttechnik studiert. Gab es bei der Recherche trotzdem Überraschungen?
Es gab viele Aha-Erlebnisse. Zum Beispiel haben wir zum Thema Stromsparen beim Drucker nachgeforscht, sind dann aber rasch draufgekommen, dass der im Vergleich zum Papierverbrauch vernachlässigbar ist.