Nicht jeder, der sich ein Haus einrichtet, hat ein Händchen für die „Software", sprich: die Psychologie des Wohnens. In Wohnungen, die zu nüchtern sind, fühlen sich Menschen oft nicht richtig zuhause. Sich wohlzufühlen und runterzukommen ist aber eine wichtige Funktion, die die eigenen vier Wände erfüllen sollten.

  1. Bei der Beleuchtung ist das Potenzial, mit wenig Aufwand viel fürs Wohlbefinden zu erreichen, am größten. Häufiger Fehler, nicht nur von „Anfängern": Die Lampen werden dort platziert, wo sich die Steckdosen befinden. Viel stimmiger und zugleich funktionaler wird es, wenn man darauf achtet, wo das Licht im Alltag benötigt wird und wo nicht. Also: „Drehen" am Licht!

  2. Einem Raum ein gemütliches Flair zu verleihen, schafft man mit warmem, indirektem Licht. Es soll den Raum dezent erhellen, aber nicht ausleuchten. „Arbeitslicht" hingegen ist gerichtetes, hartes Licht. Optimal für Stimmung sind viele kleine Lichtquellen, die von den Decken oder Wänden reflektieren.

  3. Farben haben großen Einfluss auf die Psyche und die Stimmung, die ein Raum ausstrahlt. Nicht nur, dass z. B. ein weißer Anstrich Räume größer erscheinen lässt oder Orange hohe Räume optisch niedriger macht, auch der Grad an Gemütlichkeit lässt sich mit Farben regulieren. Orange, Ocker und dezente Brauntöne versprühen Wärme und Behaglichkeit und eignen sich besonders für Räume, die beim Entspannen helfen sollen. Wer beim Einrichten oder Sanieren in die „Trickkiste" der Farben greifen will, sollte aber in erster Linie auf sein eigenes Empfinden hören. Denn neben den allgemeinen Farbwirkungen gibt es immer noch subjektive Wahrnehmungen – und diese können durchaus von der Norm abweichen.
  4. Seit Urzeiten werden Feuerstellen als gemütlich empfunden. Unsere Vorfahren haben sich ums Feuer versammelt, was auch Schutz und soziale Wärme vermittelte. Für viele Häuslbauer stehen Feuerquellen – ob Schwedenofen, offener Kamin oder Küchenherd – ganz oben auf der Wunschliste. Für die Gemütlichkeit sind sie unschlagbar!
  5. Rückzugsorte für jeden einzelnen Bewohner eines Hauses einzuplanen, ist eine Investition in ein Zuhause, in dem sich alle wohlfühlen. Das müssen keine großen Räume sein, ein großer Ohrensessel, eine Hänge­matte oder der für eine Person reservierte Sessel tun auch gute Dienste.

  6. Last, but not least: Auch mit Düften und Gerüchen lässt sich ein heimeliges Ambiente erzeugen. Ähnlich wie Farben haben auch Düfte ihre eigene Psychologie. Die einen lassen ein Gefühl der Geborgenheit in Räume einziehen, die anderen wecken die Bewohner auf oder regen sie an. Für die Couchzone mit Kuscheldecke und Lammfell sind entspannende Düfte ideal.