Manche Neuheiten sind Senkrechtstarter, andere brauchen oft ein, zwei Jahre, bis sie endgültig den obersten Stockerlplatz erobert haben“, wissen Experten. Das Maß aller Dinge ist im noch jungen Jahr die Pflanzenmesse in Essen (IPM), die Weltleitmesse des Gartenbaus sozusagen.

Beginnen wir mit den blühenden Geschöpfen: Eine Rhododendron-Variante in Rosa ist so eine vielversprechende Neuheit, die großen, üppigen Einzelblüten duften leicht und bilden einen prächtigen Kontrast zu dem dunkelgrünen Laub. Gelbe, weiße und violette Geschwister gibt es davon schon.
Auch diese Blütenpracht wird in Essen erstmals zu sehen sein: Mit wahren Blütenkaskaden warten die neuen Rosensorten der „Rosy Boom“-Familie auf. Die etwas andere Rose in Weiß, Rosa, Rot sowie Pink zeigt sich als junges, unkompliziertes Produkt und ist auch für eine junge Gartler-Generation gedacht, die nach pflegeleichten und trotzdem dauerhaft attraktiven Pflanzen Ausschau hält.

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Alle verströmen einen leichten Duft und entwickeln sich zum beliebten Insektentreffpunkt im Garten oder auf dem Balkon, wenn sie sich von Juni bis August entfalten. Mit dem Wildrosencharakter passen die „Rosy Boom“ zum Landhausstil ebenso wie zu romantischen Gärten von Naturliebhabern.
Apropos Duft: Seit drei Jahren gibt es auf dem Markt mit der „Parfuma Rose“ eine Variation, die besonders kompakt bleibt, laut Züchter extrem robust ist und vor allem wegen ihres intensiven Dufts besticht, denn „die Duftrose ist der Ferrari unter den Rosen“, jubelt ein Experte. 2016 erstmals verkauft worden ist auch die Kletterrose „Kiss Me Kate“, die zirka zwei Meter hoch wird und ebenfalls extrem robust und intensiv duftend ist.

Ganz neu im Frühjahr 2017 ist eine Rosinentomate mit dem Namen „Arielle“. Sie sieht zwar aus wie andere Cherrytomaten auch, kann jedoch gut getrocknet werden. Die Rispen werden im Sommer abgeschnitten und an einem luftigen und warmen Ort aufgehängt. Nach vier Wochen werden die verwandelten Tomatenrosinen eingelegt oder auch gleich verkocht.
Und dann wachsen einem die Beeren in den Mund: Mit der neuen Zwerg-Hängebrombeere lassen sich süß-saftige Beeren von der Ampel ernten. „Black Cascade“ blüht und fruchtet an leicht bedornten Trieben. In Ampeln oder den englischen Hanging Baskets gepflanzt, sind die überhängenden, weißen Blüten im Mai, Juni und die schwarz glänzenden Früchte im August, September gleichermaßen Zierde und Genuss.

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Kein Sommer ohne Erdbeeren. Ruby Ann, die Rubinrote, fällt aufgeblüht durch ihre sensationelle rubinrote Blütenfarbe auf. Die kompakte Pflanze ist immertragend, liefert aromatisch-süße Beeren und eignet sich sehr gut auch für Ampeln.
Zum Saisonauftakt werden auch allerorten die Pflanzen des Jahres gekürt. Die Loki Schmidt Stiftung in Deutschland und der Naturschutzbund in Österreich entschieden sich für den Klatschmohn als Blume des Jahres. Er soll darauf hinweisen, dass durch den Rückgang der Wildpflanzen auf den Äckern die Kulturlandschaft nicht nur optisch an Reiz verliert, sondern auch Bestäuber wie Schmetterlinge, Hummeln und Bienen bedroht sind.

Das Gänseblümchen (Bellis perennis) wiederum ist die Heilpflanze des Jahres 2017: Fast jeder kenne das Blümchen, doch über dessen Heilwirkungen sei wenig bekannt, wurde argumentiert. Bewährt hat sich das Gänseblümchen besonders in der Kinderheilkunde. „Eine Prise soll man jeder Mischung Kindertee beifügen“, empfahl der Schweizer Kräuterpfarrer Johann Künzle.

Darf es noch ein bisserl Deko sein? Die der Natur nachempfundenen Entwürfe zeigen sich in urbaner Anmutung, heißt es ein wenig schwülstig. Schlicht übersetzt: Tier- und Tarnmuster in grünen und erdigen Tönen sind en vogue, natürliche Materialien in Industriedesign ebenso. Für den Eigengebrauch könnte es auch heißen: Zurück zu den Wurzeln mit viel Romantik und Nostalgie. Werfen Sie also ehrwürdige Stücke nicht vorschnell zum Müll!