Ob Möbel oder Kleidung, überall ist Retro angesagt – auch im Blumenbeet. Die gute alte Dahlie, die eigentlich nie ganz aus der Mode gekommen ist, erlebt eine Renaissance ohnegleichen. „Mitschuld“ trägt der Oberösterreicher Peter Haslhofer aus dem Kremstal. Der Gärtner hat sich mit Haut und Haaren in diese Mexikanerin verliebt.

Blühende Leidenschaft

Sein Schaugarten mit 12.000 Pflanzen in nicht weniger als 350 Sorten ist wohl Beweis genug. Stolz präsentiert der Dahlien-Experte seine Kinder, die es im wörtlichen Sinn sind, denn sehr viele sind eigene Züchtungen.
„Ich kenne bei den Pflanzen die Mutter, der Vater ist unbekannt“, schmunzelt der engagierte Pflanzenzüchter, „denn die Befruchtung erledigen bei mir die Bienen.“ Bei so vielen Blüten kann man natürlich nicht nachvollziehen, woher sie den Pollen gebracht haben. Daher ist das Selektieren der Sämlinge die wichtigste Aufgabe.
Ein Teil der Stöcke ist übrigens nicht als Knolle gepflanzt worden, sondern als Steckling. Und so wird im Nu aus einer tollen Neuzüchtung des Vorjahres eine ganze Beetreihe in diesem Jahr.

Wer so viele Dahlien vor der Haustür hat, der kann natürlich schwer entscheiden, welche Pflanzen besonders gelungen sind. Der vielfach mit Goldmedaillen ausgezeichnete Züchter hat aber dennoch drei „Stockerlplätze“ vergeben.

Die geheimen Favoriten

Auf dem ersten Platz landete in der „absolut nicht objektiven Reihung“ (Peter Haslhofer) die Riesendekorativ-Dahlie „Hapet Mona Lisa“. Ihre gelben Blüten mit den nach unten gebogenen Blütenblättern begeistern die Besucher. Der zweite Platz geht an die Hirschgeweihdahlie „Hapet Sweetheart“ und den dritten Platz bekommt in der Haslhofer-Rangliste „Hapet Pink Jack“.
Auch das Geheimnis für die erfolgreiche Dahlienkultur gibt er gerne preis: Nicht zu früh setzen (heuer kamen bei ihm die Pflanzen erst am 3. Juni aufs Feld), gut organisch düngen und rechtzeitig aufbinden, damit der Wind sie nicht umwirft oder die prächtigen Blüten abbricht.
Besonders wichtig: Das Abgeblühte sofort ausschneiden, dann gibt es Blüten bis zum Frost.