In den vergangenen Jahren ist der Flächenverbrauch in Österreich stark gestiegen und der Zuzug vor allem im urbanen Raum ist nach wie vor ungebremst. Als Antwort auf den steigenden Raumbedarf wurde von AEE – Institut für Nachhaltige Technologien, SIR – Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen, Nussmüller Architekten ZT GmbH, Haas Fertigbau Holzbauwerk GmbH & Co KG und TBH Ingenieur GmbH die Roofbox entwickelt. Ende März 2016 wurde das zweijährige Forschungsprojekt abgeschlossen. Nun hat die Firma Haas Fertigbau eine Muster-Roofbox in Originalgröße auf ihrem Betriebsgelände errichtet, um technische Details zu Transport und Montage zu untersuchen. Gleichzeitig können so die Einsatzmöglichkeiten des innovativen Systems veranschaulicht werden.

Eine Terrasse ist mitgedacht.
Eine Terrasse ist mitgedacht. © (c) Jean Van Luelik PHOTOGRAPHER

Die Roofbox ist eine vorgefertigte Raumzelle in Kombination mit großformatigen Wand- und Dachelementen in Holzbauweise bis zum Passivhausstandard, die auf bestehende Gebäude aufgesetzt wird und so bereits vorhandene Strukturen perfekt ausnutzt. Die Raumzellen werden weitgehend vorgefertigt, komplett installiert und inklusive Fotovoltaik-Anlage geliefert, wodurch das System mit einer raschen Bauzeit punktet. „Unsere Roofbox ist eine innovative Lösung, um dem steigenden Raumbedarf entgegen zu wirken. Da die Raumzellen bereits vorhandene Infrastrukturen nutzen, entstehen keine Grundstückskosten und durch die hohe Vorfertigung nehmen die Arbeiten vor Ort bzw. am Objekt nicht viel Zeit in Anspruch. Ein großer Vorteil für die Bewohner, die dadurch so wenig wie möglich gestört werden“, so die Projektpartner über die Vorteile der Roofbox.
Im Rahmen des Forschungsprojektes haben Schätzungen ergeben, dass sich in Österreich mindestens 500 Gebäude für eine derartige Aufstockung eignen. Damit ließen sich rund zehn Prozent des jährlichen Wohnungsbedarfs abdecken.

Ein Blick in die Box.
Ein Blick in die Box. © (c) Jean Van Luelik PHOTOGRAPHER

Das Forschungsprojekt „Roofbox – Ressourcenschonende Nachverdichtung von großvolumigen Mehrfamilienhäusern mit vorgefertigten Raumzellen in Holzbauweise“ wurde vom Klima- und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung im Rahmen seines Energieforschungsprogrammes gefördert. „Gebäude sind ein zentraler Verursacher von Treibhausgasen. Energieeffizienz in diesem Bereich ist daher ein enormer Hebel, um die in Paris vereinbarten Klimaziele zu erreichen – Roofbox ist ein weiterer Baustein. Mit unserem Energieforschungsprogramm bringen wir Innovationen rasch in den Markt und schaffen für heimische Lösungen hohe internationale Sichtbarkeit“, so Theresia Vogel, Geschäftsführerin Klima- und Energiefonds.