Anlass für das Motto „Utopia by Design“ ist das 500-Jahr-Jubiläum der Erstveröffentlichung des
Werkklassikers der politischen Philosophie „Utopia“ von Thomas Morus. Gezeigt werden bei der Design Biennale 2016 Auftragsarbeiten aus den Bereichen zeitgenössisches Design sowie designorientierte Innovationen, Kreativität und Forschung. Die teilnehmenden Länder – vertreten durch hochkarätige Designer und Kulturinstitutionen – thematisieren Herausforderungen, die unsere Gesellschaft zurzeit am meisten beschäftigen: Nachhaltigkeit, Migration,
Umweltverschmutzung, allgemeine Verfügbarkeit von Wasser und soziale Gleichheit. Ziel dieser Gesamtschau in
London ist es, die Rolle von Design in unserer gemeinsamen Zukunft zu erforschen.

Katharina Mischer und Thomas Traxler: „Für uns bedeutet die Utopie ein ideales System, in dem die persönliche Freiheit einer gemeinschaftlichen Abhängigkeit gegenübersteht, wo sich Besitz mit Verantwortung ausgleicht und sich Transparenz und Privatheit gegenüberstehen. Alle diese Kräfte erzeugen entweder den idealen Moment des Ausgleichs oder bringen das System aus dem Gleichgewicht und zum Kollabieren. Die Geschichte ist voller Beispiele, in der gut gemeinte Utopien zu katastrophalen Dystopien gravitierten.“
Katharina Mischer und Thomas Traxler: „Für uns bedeutet die Utopie ein ideales System, in dem die persönliche Freiheit einer gemeinschaftlichen Abhängigkeit gegenübersteht, wo sich Besitz mit Verantwortung ausgleicht und sich Transparenz und Privatheit gegenüberstehen. Alle diese Kräfte erzeugen entweder den idealen Moment des Ausgleichs oder bringen das System aus dem Gleichgewicht und zum Kollabieren. Die Geschichte ist voller Beispiele, in der gut gemeinte Utopien zu katastrophalen Dystopien gravitierten.“ © mischer'traxler studio

Das Studio mischer'traxler zeigt bei der Schau unter dem Titel LeveL: the fragile balance of utopia eine kinetische
Lichtinstallation, die die „Zerbrechlichkeit“ von Utopien zum Thema hat. Das junge und renommierte, in Wien ansässige Designer-Duo qualifizierte sich durch seine interaktiven Arbeiten, die das sinnliche Erlebnis der behandelten Themen in den Vordergrund stellen. Prozesse, Beziehungen und die Komplexität von Inhalten und wie diese durch Design kommuniziert, kommentiert und diskutiert werden können, treiben die künstlerisch-forschende Arbeit von Katharina Mischer und Thomas Traxler im Umgang mit gesellschaftlichen Fragestellungen an.

Ein Mobile als Metapher für ein System, das leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen ist...
Ein Mobile als Metapher für ein System, das leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen ist... © mischer'traxler studio

Für die raumgreifende Installation, die in einem 40 Quadratmeter großen Raum im Somerset House hängt,
bedienen mischer’traxler der Metapher eines Mobiles für das Modell einer Utopie als „ideales
System“, das zugleich auch als Lichtobjekt das historische Ambiente ergänzt. Das fein austarierte Hängeobjekt
erreicht seine volle Strahlkraft im ausbalancierten Zustand. Jede Bewegung im Raum, ob durch Besucher
oder andere, unkalkulierbare Einflüsse wie z.B. einen Luftzug ausgelöst, transformiert sich in die Gestalt und
Leuchtkraft des Objekts. Das anspruchsvolle Vorhaben einer mit dem Publikum korrespondierenden Installation
entwickelt sich aus dem höchsten Anspruch an „handwerklicher“ Verarbeitung, sowohl in
computer-technologischer wie künstlerisch-ästhetischer Sichtweise und Machart. Damit ist der Beitrag ein
ganzheitlicher Botschafter österreichischer Designideale, der über den inhaltlichen Diskurs hinaus die Faktoren
Tradition und Innovation miteinander verschmilzt.