Inzwischen haben wahrscheinlich sogar die sorgfältigsten Glühlampen-Hamster ihre vor dem Ende der klassischen Birne in der EU angehäuften Vorräte langsam aufgebraucht, und jetzt das: Die gute alte Glühbirne ist so angesagt wie nie zuvor – zumindest ihre Form und ihr warmes Licht. Bei der Optik bewegen wir uns in der Geschichte sogar noch weiter zurück als bis zum Wolframdraht. Dennoch fallen die Birnen je nach Modell in eine der zwei höchsten Energieeffizienzklassen, A+ und A++.
Heute glimmt nämlich unter dem Glas, das sich in allen möglichen Formen wie Kerzen, Kugeln oder Stäben aus der Fassung wölbt, moderne Technik. LED zeichnen die leuchtenden Muster in den Kohlefadenlampen nach, die ab den 1880er-Jahren in die privaten Haushalte Einzug hielten. Im Inneren der Neuauflage sind LED auf einem Draht aufgebracht, damit können die Dioden ihr Licht rundum abstrahlen. Der Effekt: Im Gegensatz zu punktförmigen LED leuchten sie eher wie eine klassische Glühwendel.
Die entstehenden Leuchtmuster verströmen nostalgischen Flair – Grund genug für immer mehr Designer, die Lampenschirme wegzulassen und die vermeintliche Glühbirne als Zierde alleine wirken zu lassen.
Und in Kombination mit dem anhaltenden Trend zu Stoffkabeln in allen erdenklichen Farben hätte Thomas Alva Edison, der 1880 (neben einigen anderen, wohlgemerkt) die Glühlampe erfand, damit wohl seine helle Freude gehabt.
