Eigentlich ist es ja die Schuld des Denkmalschutzes, dass der Erfinder des Karrierenetzwerks Xing, Lars Hinrichs, jetzt zum Erbauer der wohl intelligentesten Wohnanlage von Deutschland wird. Denn als er 2010 ein Gründerzeithaus im noblen Hamburger Stadtteil Rotherbaum erwarb, wollte er es anfangs nur rasch sanieren und umbauen. Die Behörde machte ihm allerdings einen Strich durch die Rechnung - und Hinrichs hatte Zeit zum Nachdenken.

Die klassische Fassade des Gebäudes von 1907 blieb erhalten, dahinter entstand ein moderner Bau mit insgesamt 37 Apartments. Die ersten 20 sind demnächst fertig.
Die klassische Fassade des Gebäudes von 1907 blieb erhalten, dahinter entstand ein moderner Bau mit insgesamt 37 Apartments. Die ersten 20 sind demnächst fertig. © APARTIMENTUM.COm

Dabei reifte in dem Internetpionier der Ehrgeiz, das Projekt zum Smart Home der Superlative zu machen. Aus der Vision ist mittlerweile Wirklichkeit geworden. Das Apartimentum soll bis Oktober bezugsfertig sein. Die Nachfrage nach den 37 Mietwohnungen in der Größe zwischen 60 und 240 Quadratmetern ist laut Anbieter "recht hoch".

"Der klassische Wohnungsmarkt muss sich verändern, um den Bedürfnissen einer zunehmend mobilen Gesellschaft gerecht zu werden. Das Apartimentum ist eine Antwort darauf", beschreibt Hinrichs das Projekt. Geht es nach seinem Willen, wird die Technik darin von den Bewohnern ganz dezent als Werkzeug für den eigenen "Instant-Comfort" wahrgenommen werden.

Der Wow-Effekt dürfte dennoch gewaltig sein: Die Tür zum Apartimentum erkennt per Bluetooth das Smartphone des Bewohners und öffnet sich schlüssellos. Der Lift wird per App gerufen. Ein eigenes Lichtleitsystem im Treppenhaus führt Zutrittsberechtigte zur richtigen Wohnung. Die Fenster sind mit Alarm-, Griffstellungs-, Feuchtigkeits- und Lichtsensor ausgestattet. Die Badewanne kann ebenfalls per App eingelassen werden - danach gibt's auch Unterwassermusik. Die smarte Waschmaschine analysiert den Wäscheinhalt und sucht selbstständig das passende Programm. Kühlschrank, Dampfgarer und Herd denken ebenfalls mit - vom Ablaufdatum der Lebensmittel über das Aktualisieren von Einkaufslisten bis hin zum Kochen mit der optimalen Temperatur. Hinzu kommt biologisch wirksames Licht: Ein hoher roter Lichtanteil hilft beim Einschlafen, morgens weckt ein Licht mit hohem Blauanteil besonders gut.

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