Der Schweizer Verpackungshersteller Tetra Pak will bald Papierstrohhalme für seine Getränkekartons einführen. Das sei allerdings nicht leicht: "Es gibt tatsächlich eine Reihe von größeren Herausforderungen, einen Papierstrohhalm mit den erforderlichen Eigenschaften zu produzieren", erklärte Tetra-Pak-Manager Charles Brand am Mittwoch.

Dennoch will sein Unternehmen "vor Ende des Jahres" eine Alternative zum Strohhalm aus Plastik anbieten. Laut Tetra Pak tragen die Strohhalme zum Problem des Plastikmülls bei - wenn sie nicht richtig entsorgt werden. Das Unternehmen empfiehlt den Verbrauchern bisher, den Strohhalm in den leeren Karton zu schieben, um den Müll beisammen zu halten und so besser sammeln zu können.

EU-Kommission will Plastikgabeln verbieten

Durchschnittlich bestünden die Verpackungen der Firma bereits aus 75 Prozent Karton, langfristig wolle Tetra Pak aber nur noch recycelbare Verpackungen anbieten, die aus erneuerbaren Rohstoffen bestehen. Vergangenes Jahr verkaufte Tetra Pak weltweit rund 188 Milliarden Verpackungen. Die Ankündigung der Schweizer Firma kam einen Tag nach Medienberichten, wonach die EU-Kommission den Verkauf von Gabeln, Messern, Löffeln, Strohhalmen und Essstäbchen aus Plastik verbieten will.

Im Kampf gegen den Plastikmüll kündigte beispielsweise London an, bis Ende des Jahres Strohhalme, Wattestäbchen und Umrühr-Stäbchen aus Kunststoff zu verbieten. Ein entsprechendes Gesetz kündigte Umweltminister Michael Gove an. Das Verbot sei angesichts der Verschmutzung der Weltmeere von "globaler Dringlichkeit". In Großbritannien werden jedes Jahr 8,5 Milliarden Plastikstrohhalme weggeworfen.