Begeistert aufgenommen wurden heute von den Anlegern an der New Yorker Börse die Quartalsergebnisse von Netflix, die Aktie des Streamingsdienstes lag im Verlauf 9,80 Prozent im Plus. Im ersten Quartal hat das Unternehmen 7,4 Millionen neue Abonnenten dazugekommen. Damit kommt es weltweit mittlerweile auf 125 Millionen Kunden. Das Wachstum wie auch der optimistische Ausblick aufs laufende Vierteljahr überraschte Analysten und Anleger.

Das Filmportal Netflix stellt mit seinem Wachstum Konkurrenten wie Amazon, Apple und Hulu in den Schatten. Von Jänner bis März schnellte der Umsatz des Streaming-Pioniers um 40 Prozent in die Höhe, so stark wie nie zuvor. Vor allem die Eigenproduktionen, die Netflix inzwischen en masse anbietet, locken Kunden an.

Netflix ist mit Produktionen wie "House of Cards" und "Orange is the new black" bekannt geworden. Inzwischen hat das Unternehmen Dutzende Serien entwickelt und fügt kontinuierlich Neues hinzu. "Wir haben große Pläne für den Ausbau unseres Angebots", kündigte Firmenchef Reed Hastings an. Allein im laufenden Jahr will Netflix acht Milliarden Dollar in Fernsehserien und Filme investieren. Auch die Nachzügler auf dem Markt wie Amazon und Apple produzieren längst eigene Formate. Die exklusiven Inhalte binden Kunden und lassen sich später noch lizenzieren.

Nach wie vor wirbt das Unternehmen aggressiv um Neukunden und gibt viel Geld für Marketing aus. Allerdings schraubten die US-Amerikaner zuletzt auch die Abogebühren hoch. Die Durchschnittskosten für eine Mitgliedschaft stiegen um 14 Prozent. "Trotz der höheren Preise beschleunigte sich das Wachstum", sagte Analyst Richard Greenfield vom Finanzdienstleister BTIG. Die Ausgaben für die neuen Inhalte hätten direkten Einfluss auf die Zahl der Neukunden. Insgesamt setzte Netflix im ersten Quartal 3,7 Mrd. Dollar um und erzielte damit einen Gewinn von rund 290 Mio. Dollar. Das sind 62 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.