Auch die vierte Verhandlungsrunde im Ringen um einen Kollektivvertrag (KV) für die 75.000 Beschäftigten in der Kreditwirtschaft hat zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft keine Annäherung gebracht. Weiterverhandelt wird am 3. April.

Die Gewerkschaft erhöht nun den Druck. Sollte es beim nächsten Treffen "wieder kein akzeptables Angebot der Arbeitgeber geben, werden die unterbrochenen Betriebsversammlungen während der Dienstzeit wieder aufgenommen und Kampfmaßnahmen beschlossen", kündigt der Verhandlungsleiter der Gewerkschaft, Wolfgang Pischinger, am Donnerstag an. Bereits am 4. und 5. April würden dann Betriebsversammlungen stattfinden.

Die Arbeitnehmervertreter hätten sowohl bei der Gehaltsforderung als auch bei den zusätzlichen Freizeittagen Zugeständnisse gemacht, die aber von den Arbeitgebern nicht akzeptiert worden seien.

Statt 4,0 Prozent Gehaltsplus fordert die Gewerkschaft nun 3,5 Prozent, bei den zusätzlichen Freizeittagen würden sich die Arbeitnehmervertreter auch mit einem verlängerten Wochenende (Freitag bis Montag) pro Jahr statt zwei zufriedengeben. Weiterhin aufrecht sei die Forderung nach einem Recht auf Qualifizierung sowie einer Kinderzulage bereits ab dem Tag der Geburt des Kindes.

Die Arbeitgeber appellieren an die Gewerkschaft, "auf einen realistischen Gesprächskurs einzulenken". "Die gewerkschaftlichen Vorstellungen gehen zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit der Kreditwirtschaft und somit zu Lasten aller Mitarbeiter", sagt der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Markus Posch. Die Gewerkschaft sieht das anders und fordert, dass die Beschäftigten von den Rekordgewinnen "ihren gerechten Anteil verdient haben".

Arbeitgeberverhandler Posch bezeichnet den Ausgang der Gespräche als "enttäuschend". 4,6 Prozent zu fordern sei unverantwortlich - die Arbeitgeber rechnen hier auch die zusätzlichen Urlaubstage sowie andere dienstrechtliche Forderungen mit ein.

Die Bankenvertreter haben in der gestrigen Sitzung ihr Angebot auf 2,42 Prozent plus einer Einmalleistung von 100 Euro pro Mitarbeiter erhöht. Das entspreche einer Erhöhung von durchschnittlich 2,67 Prozent für 2018.