Im Kampf für eine gerechtere Entlohnung von Frauen plant Frankreichs Regierung ein härteres Vorgehen - dazu könnten auch Strafen für Unternehmen gehören. Firmen mit ungerechtfertigten Gehaltsunterschieden zwischen weiblichen und männlichen Mitarbeitern drohen ab 2022 Geldstrafen in Höhe von einem Prozent der gesamten Lohnsumme.

Das berichten französische Medien am Donnerstag. Dieser Vorstoß gehöre zu einem Reformpaket, das Arbeitsministerin Muriel Penicaud Ende April präsentieren wolle.

Neun Prozent Gehaltsunterschied

Der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern im gleichen Alter und vergleichbaren Posten beträgt nach Regierungsangaben neun Prozent. Um für mehr Klarheit bei den Gehaltsunterschieden zu sorgen, soll vom kommenden Jahr an in Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten eine spezielle Software eingesetzt werden. Kleinere Unternehmen sollen später folgen.

Zwei Preise

Anlässlich des Weltfrauentags gab die französische Zeitung „Liberation“ zwei Ausgaben zu verschiedenen Preisen heraus: eine für Frauen zum Normalpreis von zwei Euro und eine für Männer, die 50 Cent teurer war. Die überschüssigen Einnahmen sollten an eine Nichtregierungsorganisation gehen, die sich für Geschlechtergleichheit einsetzt.