Für den Luftfahrtexperten Kurt Hofmann scheinen für die Zukunft von Niki nach der Airberlin-Insolvenz zwei Möglichkeiten vernünftig: "Die Übernahme durch Lufthansa mit Eurowings oder durch Easyjet, die nun in Wien verankert ist. Wobei ich die Lösung mit Lufthansa für besser halte, aber das dürfte kartellrechtlich schwierig werden", sagte er im Interview mit der Kleinen Zeitung.  "Auch eine dritte Airline, Condor, wurde genannt. Welche Lösung auch kommt, leicht wird es für Niki in keinem Fall. Denn das Geld, das die Air Berlin der Niki aus Leasingverträgen schuldet – aktuell 43 Millionen Euro, früher waren es sogar bis zu 70 –, ist für die Niki überlebenswichtig."

Kartellrechtliche Auflagen

Auch die deutsche Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD), die dafür plädiert, dass größere Teile der insolventen Air Berlin an die Lufthansa gehen, weist auf kartellrechtliche Probleme hin. Aus wettbewerbsrechtlichen Gründen könne nicht eine einzige Airline die Niki-Mutter Air Berlin kaufen könne.  Sie würde es aber "begrüßen, wenn die Lufthansa größere Anteile von Air Berlin übernimmt", sagte die Ministerin dem "Handelsblatt".

Fusion mit TUIfly vorbei

Eine  Fusion von Niki mit TUIfly ist für Hofmann jedenfalls kein Thema mehr: "TUIfly und Niki passen nicht zusammen. Das sind zwei völlig unterschiedliche Kulturen. Erstens bei der Flotte, zweitens beim Verdienst. Die TUIfly-Piloten verdienen viel mehr, die Gewerkschaft in Deutschland würde es nie zulassen, dass sie auf das Gehaltsniveau der Niki heruntergehen.

Zur Rolle, die  Niki in einem Konzern wie Lufthansa oder Easyjet spielen könnte, erklärte der luftfahrtexperte: "Das Spezialgebiet der Niki ist der Ferienflugverkehr. Das würde sowohl bei Eurowings als auch bei Easyjet Platz haben. Das Wichtigste im Moment ist eine finanzielle Lösung für Niki – auch wenn sie eine positiv bilanzierende Firma ist –, damit die Airline weiterfliegen kann. Mit ihren 20 Flugzeugen würde sich Niki ohne Partner schwertun."