Umsatzeinbrüche und die harte Konkurrenzsituation am Markt führen zu Einschnitten bei der traditionsreichen Grazer Schilder-Unternehmensgruppe Obad. Am heutigen Freitag werden von den Kanzleien Scherbaum-Seebacher und Candidus Cortolezis Insolvenzanträge eingebracht. Zuversicht herrscht rund um die Firmen Wilfling Reklamebau sowie die CAC BeteiligungsgmbH – sie sollen nach einem Sanierungsverfahren fortbestehen. Der Sanierungsplan würde jeweils eine Quote von 20 Prozent vorsehen. Stimmen die Gläubiger zu, könnte zumindest die Hälfte der aktuell 60 Arbeitsplätze von Wilfling erhalten werden, so Anwalt Norbert Scherbaum. „Das Unternehmen wäre nach der Sanierung konkurrenzfähig, die starken Kunden- und Lieferantenbeziehungen könnten aufrechterhalten werden.“ Die Belegschaft glaube an die Zukunft, auch leitende Angestellte wollen sich beteiligen, „die Finanzierung des Unternehmens während des Insolvenzverfahrens ist bereits gesichert.“

Bei den Firmen „ABC Schilder und Beschriftungen“, „Bergmann“ sowie der Produktionsgesellschaft „Signs“ sei ein Konkurs indes unvermeidlich, wie Scherbaum erläutert: „Einerseits mussten Umsatzeinbrüche hingenommen werden, andererseits ist die Produktion in Österreich einfach zu teuer, um auf dem Markt bestehen zu können.“ Insgesamt zählen diese drei Firmen 42 Beschäftigte.

„ABC erwirtschaftete beispielsweise bis 2015 einen Überschuss, der Wegfall eines Großkunden aus der Industrie war ein Hauptgrund für die heutige Situation“, so Scherbaum.

Die „Obad Stempel KG“ ist übrigens nicht betroffen.

Große Tradition, internationale Projekte

Die Geschichte des Unternehmens reicht ins 19. Jahrhundert zurück, die Produkte finden sich weit über die Grenzen Österreichs hinaus: Großprojekte wurden in Europa, Lateinamerika sowie im arabischen Raum umgesetzt. Fabriken, Einkaufszentren, Spitäler aber auch Hotels (darunter so namhafte wie das Adlon in Berlin oder das Emirates Palace in Abu Dhabi) tragen in Form von Beschilderungen die Handschrift Obads.