Die Angst vor Terroranschlägen und die politisch unsichere Lage in Urlaubsländern wie etwa der Türkei haben die Reisetätigkeit der Österreicher ins Ausland 2016 gedämpft. "Es war ein sehr schwieriges Jahr für den Outgoing-Tourismus - die meisten unserer Partner hatten - höflich gesagt - keine Umsatzzuwächse", berichtete der Vorstandschef der Europäischen Reiseversicherung, Wolfgang Lackner.

Ganz anders gestaltet sich das Bild im "Incoming": "Der Österreich-Tourismus hat geboomt". Urlaub im Inland war sehr gefragt, als Feriendestination hat Österreich vom deutlich ausgeprägteren Sicherheitsbedürfnis der Reisenden profitiert. Die Zahl der Übernachtungen in heimischen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen überstieg im abgelaufenen Jahr erstmals die 140-Millionen-Marke, auch die Zahl der Österreich-Urlauber war mit über 40 Millionen auf einem Rekordhoch.

Die skizzierte Entwicklung bei den Auslandsreisen schlug sich auch auf die Bilanz des mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent größten österreichischen Reiseversicherers nieder, der zur Generali Group gehört. Der Prämienumsatz verringerte sich 2016 gegenüber dem Jahr davor noch einmal um rund 6 Prozent auf 59,14 Millionen Euro, der Jahresüberschuss ging von 5,8 auf 5,6 Millionen Euro zurück.

Gesunken ist aber auch die Schadenbelastung des Versicherers - hier kam es im Jahresabstand zu einem Rückgang von 9 Prozent von 32,7 auf 29,8 Millionen Euro. Es gab weniger Schadenfälle, von 4,6 auf 4,2 Millionen Euro verringerte Kosten für Rückholungen und weniger Großschäden über 30.000 Euro; bei Letzteren verkleinerte sich die Summe von 7,1 auf 5,6 Millionen Euro.

Bei der Europäischen Reiseversicherung ging die Zahl der Rückholungen von verunglückten oder erkrankten Urlaubern aus dem Ausland im abgelaufenen Jahr von 589 auf 576 zurück, 75 davon  erfolgten im Ambulanzjet. "Wir haben rund elf Rückholungen jede Woche", so Vertriebsvorstand Andreas Sturmlechner am Mittwoch.