"There is one more thing". In allerfeinster Apple-Manier hat Nokia (die Rechte der finnischen Kultmarke liegen mittlerweile bei HMD Global) in Barcelona am Ende der eigenen Präsentation ein gut bekanntes Geheimnis gelüftet: das 3310, der "Knochen", das gefühlt unzerstörbarste aller Mobiltelefone, ist wieder da.

Das Design ganz nah am Vorgänger, hat sich technologisch freilich einiges getan. Beworben wird das trotzdem mit bekannten Stärken: Der Dauerläufer soll 22 Stunden pausenfreies Telefonieren mit nur einer Akkuladung schaffen, auf die Waage bringt der Nachfolger des einst meist verkauften Handys der Welt gerade einmal 80 Gramm.

Das Display (2,4 Zoll, 240 x 320 Pixel) ist naturgemäß reduziert und qualitativ weit weg von in Barcelona bereits vorgestellten Smartphones. Aber: dafür - und hier schließt sich der "Stärken-Kreis" - soll das 3310 auch eine Standby-Zeit von knapp einem Monat leisten. Der Akku ist zudem einfach auswechselbar.

Auf Softwareseite setzt Nokia beim Anti-Smartphone 3310 auf "Nokia Series 30+", mit Snake - diesmal sogar in Farbe - soll Bekanntes spielerisch gustieren. Nicht zuletzt sind gut bekannte Nokia-Klingeltöne mit an Bord.

Hier zu hören, aufgezeichnet von Sven Stein während der Präsentation

Zudem stellte der finnische Konzern, auch das war im Vorfeld gelungenermaßen durchgesickert, neben dem 49 Euro teuren 3310 auch die höherwertigen Smartphones Nokia 3, Nokia 5 und Nokia 6 vor. Allesamt setzen auf Googles Android als Betriebssystem. Auch Waagen, Blutdruckmesser, Thermometer und Uhren werden künftig unter dem Dach der Nokia-Marke firmieren. Der Name "Withings", ein von Nokia gekaufter Hersteller vernetzter Geräte, wird verschwinden.

Insgesamt bleibt festzustellen, dass Nokia mit der Neuauflage des 3310 wohl zwei Ziele verfolgt(e): Einerseits war es ideales Mittel, um zusätzliche Aufmerksamkeit auf die Rückkehr als Marke zu lenken. Das ist zweifelsohne gelungen. Andererseits könnte es als günstige Alternative für Smartphone-Puristen - ja, auch diese Gruppe wird nicht kleiner - im Verkauf durchwegs manch Achtungs-Erfolg einfahren. Das wäre allerdings erst zu beweisen.

Nokias Android-Smartphone "Nokia 6"
Nokias Android-Smartphone "Nokia 6" © APA